Alina Metzler ist die Neue im städtischen Jugendreferat. Seit 1. Januar bildet die Sozialpädagogin mit Jugendreferent David Lemkamp und Azubi Raffaele Mazzitelli das Team, das sich in Markdorf um die Jugendarbeit kümmert. Metzler folgt auf Jan Münzer, der eine neue berufliche Aufgabe angetreten ist.

Alina Metzler strahlt, als der SÜDKURIER sie in ihrem neuen Büro in der Zeppelinstraße zum Interview trifft. Auch Hauptamtsleiter Klaus Schiele und seine Nachfolgerin Regina Holzhofer sind bei dem Gespräch dabei und freuen sich, dass ein reibungsloser Übergang in der Stellenbesetzung gelungen ist.

Alina Metzler hatte bislang wenig Berührungspunkte zu Markdorf. Die 26-Jährige ist zwar in Ravensburg geboren und aufgewachsen, doch nach dem Schulabschluss zog es sie erst mal zum Studieren und Arbeiten nach Bayern und Österreich. „Für mich war aber immer klar, dass ich langfristig in der Jugendarbeit tätig sein möchte“, sagt Metzler, die bereits in ihrer Jugend ehrenamtlich aktiv war und kirchliche Freizeiten organisiert und geleitet hat.

Fokus für 2023 liegt auf vier Schwerpunkten

Die Stellenausschreibung für den städtischen Jugendbeauftragten in Markdorf habe ihr sofort zugesagt, besonders die Vielfältigkeit und die Gestaltungsmöglichkeiten. „Ich habe mich direkt angesprochen gefühlt. Das ist genau das, was ich gern machen wollte.“ Für 2023 möchte sie sich an den Jahresplan halten, den ihr Vorgänger Jan Münzer bereits mit der Stadt erarbeitet hat. Augenmerk liegt auf den vier Punkten Ferienprogramm, Jugendbegleitung sowie offene und mobile Jugendarbeit.

In den vergangenen Jahren gab es in Markdorf immer wieder Versuche, einen Jugendgemeinderat zu installieren. Aus unterschiedlichen Gründen – auch ausgebremst durch die Corona-Pandemie – gibt es dieses feste Gremium bislang nicht. Es hatte sich allerdings eine Gruppe von Jugendlichen gebildet, die sich aktiv an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen wollte und Anregungen und Ideen sammelte.

Verena Maurer, Hannah Satow, Hasret Cicek und Linda Staerke präsentierten im Juni 2021 im Technischen Ausschuss ihre Vorschläge für neue ...
Verena Maurer, Hannah Satow, Hasret Cicek und Linda Staerke präsentierten im Juni 2021 im Technischen Ausschuss ihre Vorschläge für neue Jugendtreffpunkte. | Bild: Jörg Büsche

Jugendbeteiligung als wichtige Aufgabe

Zuletzt gab es im März ein Jugendforum in der Stadthalle, wo Jugendliche ihre Wünsche äußern konnten und mit Bürgermeister Georg Riedmann ins Gespräch kamen. Ein großes Ziel war die Umsetzung von neuen attraktiven Jugendtreffpunkten in der Stadt.

Alina Metzler möchte hier gern wieder ansetzen und betont, dass die Teilhabe ein ständiger Prozess sei, der seine Zeit brauche. Dafür müsse man bei den Jugendlichen um Verständnis werben und durch Transparenz erklären, warum sich manche Sachen verzögern. „Nur weil etwas lange dauert, darf man nicht aufgeben“, so Alina Metzler. Auch Hauptamtsleiter Klaus Schiele betont, dass die Jugendbeteiligung eine wichtige Aufgabe sei. Der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat sei es wichtig, dass sich die Jugendlichen ernst genommen fühlen.

Beim Jugendforum im März 2022 in der Stadthalle wurden die ausgearbeiteten Ideen für alle sichtbar an die Pinnwand geklebt.
Beim Jugendforum im März 2022 in der Stadthalle wurden die ausgearbeiteten Ideen für alle sichtbar an die Pinnwand geklebt. | Bild: Christiane Keutner

Für die Jüngeren gibt es Angebote im Zepp

Für Kinder und jüngere Jugendliche steht das Jugendcafé Zepp in der Zeppelinstraße offen. Dieses ist Mittwoch bis Freitag von 15.30 bis 20.30 Uhr geöffnet. „Das wird sehr gut angenommen“, so der Eindruck von Alina Metzler nach ihren ersten Wochen, in denen sie bereits einige Jugendlichen kennenlernen durfte. „Es herrscht eine Offenheit und alle haben mich herzlichst begrüßt“, schwärmt Metzler. Im Zepp wird miteinander gespielt und geredet. Langfristig könnte sich die neue Jugendbeauftragte hier die Einrichtung einer Mädchengruppe vorstellen.

Alina Metzler am Tischkicker vor der neugestalteten Fotowand im Jugendcafé Zepp.
Alina Metzler am Tischkicker vor der neugestalteten Fotowand im Jugendcafé Zepp. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Die älteren Jugendlichen treffen sich vor allem im Jugendclub SkatesOpen bei der Trendsportanlage an der Ensisheimer Straße. Der Raum wurde während der Corona-Pandemie renoviert. Bei der mobilen Jugendarbeit, um die sich Jugendreferent David Lemkamp kümmert, werden Jugendliche an ihren informellen Treffpunkten angesprochen.

Ferienspiele seit vielen Jahren ein Erfolgsgarant

Ein weiterer Aufgabenbereich des Jugendreferats ist die Organisation der Ferienspiele für Kinder sowie der Ferienkalender, der gemeinsam mit Vereinen angeboten wird. „Auf diese Zeit freue ich mich besonders“, so Alina Metzler mit Blick auf den August. Das Angebot überzeugt sei vielen Jahren und ist aus dem Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Für viele Kinder ist die Zeit auf der Weiherweise der Höhepunkt der Sommerferien. Die Vorbereitungen für 2023 sind bereits im vollen Gang.

Die Ferienspiele auf der Weiherweise gehören in den Sommerferien für viele Kinder zu den Höhepunkten, hier ein Bild aus dem vergangenen ...
Die Ferienspiele auf der Weiherweise gehören in den Sommerferien für viele Kinder zu den Höhepunkten, hier ein Bild aus dem vergangenen Jahr. „Aufbruch in ferne Galaxien“ lautete das Motto. | Bild: Claudia Wörner

Der Ferienkalender sei laut Alina Metzler ein gutes Beispiel, wie Kooperation mit anderen Institutionen – in diesem Fall die Vereine – funktioniert. Ihr ist es sehr wichtig, ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen und sich untereinander auszutauschen, sei es mit städtischen Angeboten, den Schulen, dem Jugendbüro des Dekanats Linzgau oder dem Kreisjugendreferat. „Ich freue mich einfach auf das, was kommt“, sagt Alina Metzler und strahlt.