Das Mangin-Gelände wird jetzt zum neuen Wohngebiet „Oberer Brühl“. Jetzt am 17. Oktober fand zum Baustart ein kleiner Festakt statt.
Sichtlich erleichtert, dass es nun endlich so weit ist, und mit großem Spaß machte sich Oberbürgermeister Jürgen Roth gleich selbst an die Arbeit. Er startete einen Bagger und brach ein Stück des ehemaligen Schießstands ab.

In den nächsten Jahren entstehen auf dem Areal 680 Wohnungen, davon 90 Prozent im Bereich des sozialen Wohnbaus. Ein Teil davon soll sogar bis zu 30 Prozent Kaltmiete unter dem städtischen Mietspiegel liegen.

Einige Gebäude bleiben erhalten, werden kernsaniert und neue Heimat vieler Mitarbeiter der Stadt. So ziehen unter anderem das Bürgeramt, Standesamt, Archiv und andere Bereiche mit rund 200 Mitarbeitern ins neue Quartier um.
Es soll vor allem auch ein zentrumsnahes, grünes und klimaneutrales Musterquartier werden. 11.000 Quadratmeter öffentliche Grünfläche mit erlebbaren Wasserflächen, reduziertem Verkehr, vielen Fahrradwegen und einem zentralen Parkhaus, ergänzt durch einen Mobilitäts-Hub, setzen neue Maßstäbe für ein urbanes Quartier.
Energieautark soll das Obere Brühl durch den Einsatz von PV-Anlagen und die Erschließung von Geothermie werden.

Ebenso entstehen dringend benötigte Kitaplätze. Und über eine baumumsäumte Fußgänger- und Fahrradachse ist die Anbindung an die Innenstadt gegeben.
Auch der Anschluss an den Ringzug wird durch eine neue Haltestelle gegeben sein. Damit hat die Stadt hier die Chance, einen städteplanerischen Traum in die Tat umzusetzen und neue Ansätze und Konzepte zu erproben.
Sichtlich berührt führte Jürgen Roth in seiner Rede dann auch aus: „Heute ist ein wahrlich bewegter Tag, in einem bewegenden Quartier. Denn woher wir kommen und wohin wir wollen, definiert oftmals auch, wo wir aktuell stehen.“

Wie viele Villinger kann auch er sich noch gut erinnern, wie er als Kind dem jährlichen „Franzosenfest“ in der Kaserne entgegenfieberte, weil man da auch mal auf die Panzer klettern durfte, Couscous zu essen bekam und, wie er selbst, auch mal einen Rundflug mit dem Militär-Hubschrauber gewinnen konnte.


Wo lange Zeit Soldaten stationiert waren, Panzer rollten und zeitweise sogar ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet war, wird kein Stein auf dem anderen bleiben und nun ein modernes, urbanes Quartier entstehen.