Das Mangin-Gelände wird jetzt zum neuen Wohngebiet „Oberer Brühl“. Jetzt am 17. Oktober fand zum Baustart ein kleiner Festakt statt.

Sichtlich erleichtert, dass es nun endlich so weit ist, und mit großem Spaß machte sich Oberbürgermeister Jürgen Roth gleich selbst an die Arbeit. Er startete einen Bagger und brach ein Stück des ehemaligen Schießstands ab.

Viel Spaß hatte OB Jürgen Roth, als er selbst mit den Bagger einen Teil des ehemaligen Schießstands abreisen durfte.
Viel Spaß hatte OB Jürgen Roth, als er selbst mit den Bagger einen Teil des ehemaligen Schießstands abreisen durfte. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Blick auf die ehemalige Schießanlage.
Blick auf die ehemalige Schießanlage. | Bild: Hans-Juergen Goetz

In den nächsten Jahren entstehen auf dem Areal 680 Wohnungen, davon 90 Prozent im Bereich des sozialen Wohnbaus. Ein Teil davon soll sogar bis zu 30 Prozent Kaltmiete unter dem städtischen Mietspiegel liegen.

Der morbide Charme eines „Lost Place“ im Mangin-Areal wird sehr bald der Vergangenheit angehören.
Der morbide Charme eines „Lost Place“ im Mangin-Areal wird sehr bald der Vergangenheit angehören. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Einige Gebäude bleiben erhalten, werden kernsaniert und neue Heimat vieler Mitarbeiter der Stadt. So ziehen unter anderem das Bürgeramt, Standesamt, Archiv und andere Bereiche mit rund 200 Mitarbeitern ins neue Quartier um.

Im ehemaligen Casino soll das Standsamt einziehen.
Im ehemaligen Casino soll das Standsamt einziehen. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Es soll vor allem auch ein zentrumsnahes, grünes und klimaneutrales Musterquartier werden. 11.000 Quadratmeter öffentliche Grünfläche mit erlebbaren Wasserflächen, reduziertem Verkehr, vielen Fahrradwegen und einem zentralen Parkhaus, ergänzt durch einen Mobilitäts-Hub, setzen neue Maßstäbe für ein urbanes Quartier.

Energieautark soll das Obere Brühl durch den Einsatz von PV-Anlagen und die Erschließung von Geothermie werden.

Noch laufen die Geothermie-Bohrungen auf dem ehemaligen Exerzierplatz. Später entsteht dort eine große Grünfläche. Während das linke ...
Noch laufen die Geothermie-Bohrungen auf dem ehemaligen Exerzierplatz. Später entsteht dort eine große Grünfläche. Während das linke Gebäude abgerissen wird, zieht im Gebäude dahinter später das Bürgeramt ein. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Ebenso entstehen dringend benötigte Kitaplätze. Und über eine baumumsäumte Fußgänger- und Fahrradachse ist die Anbindung an die Innenstadt gegeben.

Hinter diesen Türen wird es bald zur zukünftigen Kita gehen.
Hinter diesen Türen wird es bald zur zukünftigen Kita gehen. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Auch der Anschluss an den Ringzug wird durch eine neue Haltestelle gegeben sein. Damit hat die Stadt hier die Chance, einen städteplanerischen Traum in die Tat umzusetzen und neue Ansätze und Konzepte zu erproben.

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Sichtlich berührt führte Jürgen Roth in seiner Rede dann auch aus: „Heute ist ein wahrlich bewegter Tag, in einem bewegenden Quartier. Denn woher wir kommen und wohin wir wollen, definiert oftmals auch, wo wir aktuell stehen.“

Blick über die Ausgrabungsstätten des ehemaligen Stalags, hinüber zu den alten Panzer-Hallen. Links der Durchgang unter der ...
Blick über die Ausgrabungsstätten des ehemaligen Stalags, hinüber zu den alten Panzer-Hallen. Links der Durchgang unter der Richthofenstraße, hinüber zum Von-Richthofen-Park, ehemals Lyautey-Areal. Hier bauen zwei große Investoren bereits jetzt schon neue Wohngebäude. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Wie viele Villinger kann auch er sich noch gut erinnern, wie er als Kind dem jährlichen „Franzosenfest“ in der Kaserne entgegenfieberte, weil man da auch mal auf die Panzer klettern durfte, Couscous zu essen bekam und, wie er selbst, auch mal einen Rundflug mit dem Militär-Hubschrauber gewinnen konnte.

Am Eingang bei der Pontarlierstraße, ehemals Lessingstraße, durften früher auch die Villinger französische Lebensmittel einkaufen.
Am Eingang bei der Pontarlierstraße, ehemals Lessingstraße, durften früher auch die Villinger französische Lebensmittel einkaufen. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Im Vordergrund sieht man den sogenannten „Sitzbunker“, ein Teil des ehemaligen Stalags (Kriegsgefangenenlagers). Dahinter ...
Im Vordergrund sieht man den sogenannten „Sitzbunker“, ein Teil des ehemaligen Stalags (Kriegsgefangenenlagers). Dahinter die Werkstatt- und Panzer-Hallen, die jetzt abgerissen werden um Platz für die neue Wohnbebauung zu schaffen. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Wo lange Zeit Soldaten stationiert waren, Panzer rollten und zeitweise sogar ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet war, wird kein Stein auf dem anderen bleiben und nun ein modernes, urbanes Quartier entstehen.

Typisch französisch, die Überreste eines Stehklos.
Typisch französisch, die Überreste eines Stehklos. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Welche Schutzfunktion dieser Regenschirm bei der alten Tankanlage erfüllt ist nicht bekannt. Ebenso wenig, welche Altlasten auf dem ...
Welche Schutzfunktion dieser Regenschirm bei der alten Tankanlage erfüllt ist nicht bekannt. Ebenso wenig, welche Altlasten auf dem Gelände eventuell noch zu erwarten sein könnten. | Bild: Hans-Juergen Goetz