VS-Villingen – An ihrem Geburtstag blühen die Rosen in ihrem Garten. Am Sonntag, 16. Juni, wird Irmgard Rösch 90 Jahre alt. Ihr Leben ist immer noch bestimmt durch ihren Einsatz für Menschen. Bis heute sitzt die tatkräftige Seniorin jeden Tag am Computer und organisiert Hilfstransporte nach Rumänien. „Ich kenne halt die Leute“, erklärt die Jubilarin.

Seit der Gründung des Freundeskreises Oradea/VS im Jahre 1991 wurden insgesamt 118 Transporte mit bis zu zwölf Lastkraftwagen voller Hilfsgüter nach Oradea und in Städte im Kreis Bihor gestemmt. Nach dem Wegfall staatlicher Mittel für Hilfsmaßnahmen lebt der Verein hauptsächlich von Spenden. Seit dem Beginn ihrer Arbeit habe sich viel verändert, berichtet Irmgard Rösch: „Aber in den Dörfern gibt es immer noch viel Armut“.

Gemeinsam mit ihrem im Jahre2014 verstorbenen Mann Hans Rösch hat sie den Freundeskreis Oradea/VS zu einem der größten humanitären Osteuropavereine Baden-Württembergs aufgebaut. Die Eheleute sind Ehrenbürger der Städte Sacele und Petreu in Rumänien. Nach der Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg für ehrenamtliches Engagement im Jahre 1998 erhielt Irmgard Rösch 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Darüber hinaus war Irmgard Rösch jahrzehntelang ehrenamtlich in der Pfarrei St. Bruder Klaus in Villingen aktiv. Für ihren Einsatz beim Aufbau der Jugendarbeit der Gemeinde und ihr Engagement für die kirchliche Frauenarbeit erhielt die Mutter von zwei Kindern im Jahr 1997 die Medaille der Erzdiözese Freiburg. Insgesamt 45 Jahre war die gläubige Christin ehrenamtlich für die Bewohner im Heilig-Geist-Spital tätig. Über ihre vielfältigen Aktivitäten berichtete Irmgard Rösch regelmäßig für den SÜDKURIER.

Heute widmet Irmgard Rösch immer noch ihre ganze Kraft dem Oradea-Freundeskreis. In den vielen Jahren ihres Einsatzes hat sie nicht nur Spenden für die Menschen in Rumänien gesammelt und die Hilfstransporte organisiert. Nach der Zusammenstellung der Ladung, der Vorbereitung der Papiere für die schwierigen Grenzkontrollen und der Erledigung des umfangreichen Schriftverkehrs hat Irmgard Rösch – bis zu seinem Tod gemeinsam mit ihrem Mann – die Hilfstransporte persönlich begleitet. „In Oradea wollen alle Deutsch sprechen“, beschreibt sie ihr gutes Verhältnis zu den Menschen. Im Juni 2023 war die Geschäftsführerin des Freundeskreises Oradea/VS das letzte Mal in Rumänien.

Als Geschenk zu ihrem Geburtstag freut sie sich über Geldspenden für den Freundeskreis Oradea/VS. Zur Feier des Tages kommt die Familie zusammen. Dazu gehören sieben Enkel und sieben Ur-Enkel. Der größte Wunsch von Irmgard Rösch für die Zukunft? „Gesundheit.“