Einen Monat nach ihrem neunzigsten Geburtstag ist Irmgard Rösch nach langer schwerer Krankheit verstorben, am Montag, 15. Juli.
Bis zum Schluss war die Geschäftsführerin des Freundeskreises Oradea/ VS-Villingen für die Rumänienhilfe aktiv.
Vor vier Wochen organisierte die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg den letzten Transport mit Hilfsgütern in die rumänische Stadt Oradea.
Mit der Münstermedaille ausgezeichnet
Im Jahre 1962 zog die geborene Mannheimerin wegen der Versetzung ihres Ehemannes Hans Rösch an das Landwirtschaftsamt des Landkreises nach Villingen.
Im selben Jahr wurde die Mutter von zwei Kindern in der Bruder-Klaus-Pfarrei ehrenamtlich tätig. Bis 2006 war Irmgard Rösch im Pfarrgemeinderat und in verschiedenen Ausschüssen aktiv.
Für ihr Engagement beim Aufbau der kirchlichen Jugend- und Frauenarbeit erhielt die gläubige Katholikin im Jahr 1997 die Münstermedaille der Erzdiözese Freiburg.
Freie Mitarbeiterin
Als freie Mitarbeiterin beim SÜDKURIER berichtete Irmgard Rösch seit 1963 noch bis vor kurzem – und damit insgesamt rund 60 Jahre – über das kirchliche Gemeindeleben wie die Frauenfasnet. Als Pressereferentin informierte sie regelmäßig über die vielfältigen Aktivitäten des Oradea-Freundeskreises.
Ehrenbürger in Sacele und Petreu
Im Jahr 1993 übernahm Irmgard Rösch gemeinsam mit ihrem Mann Hans Rösch die Leitung des Freundeskreises Oradea/ VS-Villingen. Nach dem Wegfall staatlicher Mittel organisierte das Ehepaar jährlich drei große Hilfstransporte und baute den Freundeskreis zu einem der größten humanitären Osteuropavereine auf. Gemeinsam wurden die Eheleute zu Ehrenbürgern der rumänischen Städte Sacele und Petreu ernannt.
118 Transporte organisiert
Nach dem Tod ihres Ehemannes beschränkte Irmgard Rösch ihr Engagement im kirchlichen Bereich auf den ehrenamtlichen Einsatz für die Bewohner im Heilig-Geist-Spital und konzentrierte sich auf ihre Arbeit für die Oradea-Hilfe.
Seit der Gründung des Freundeskreises wurden insgesamt 118 Transporte mit bis zu zwölf Lastwagen voller Hilfsgüter nach Oradea und in Städte im Kreis Bihor gestemmt.
Sie hoffte noch auf Geldspenden für einen Transport
Trotz gesundheitlicher Probleme und der Beeinträchtigung durch medizinische Behandlungen organisierte Irmgard Rösch den letzten Hilfstransport noch kurz vor ihrem letzten Geburtstag.
Bereits von ihrer Krankheit gezeichnet, hoffte die Mutter der Oradea-Hilfe vor allem auf genügend Geldspenden für zukünftige Transporte der bereits vorhandenen Hilfsgüter nach Rumänien.
Irmgard Rösch hinterlässt ihre Kinder Christine und Hans-Peter sowie sieben Enkel und sieben Urenkel.
Nach Angaben auf der Homepage der Katholischen Seelsorgeeinheit Villingen findet die Beerdigung am Freitag, 26. Juli, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Villingen statt. Um 17 Uhr das Seelenamt in der Kirche St. Bruder Klaus (Offenburger Str 29c.)