Einem großen Wandel sind die Bestattungsbräuche in den vergangen 30 Jahren unterworfen. Die Zahl der Erdbestattung auf den Friedhöfen geht kontinuierlich zurück, dafür nehmen vor allem Feuerbestattungen zu. Die Stadtverwaltung trägt diesem Kulturwandel Rechnung. In diesem und im nächsten Jahr soll das Krematorium in Schwenningen umfassend erweitert und damit die Verbrennungskapazität verdoppelt werden.

2018 ist das neue Krematorium in Schwenningen eingeweiht worden, doch bereits zwei Jahre später schon wieder an der Kapazitätsgrenze angelangt. 2020 gab es 3579 Einäscherungen, das war das Maximum, was mit der derzeitigen Kremationslinie und den vorhandenen Mitarbeitern erbracht werden kann.

Allerdings kam dies nicht überraschend. Die Verantwortliche haben beim Neubau gleich eine zweite Kremationslinie mit einem weiteren Verbrennungsofen eingeplant, weil absehbar war, dass die Zahl der Menschen, die nach ihrem Ableben eine Einäscherung verfügen, weiter ansteigen wird.

Am Dienstag, 15. Februar, werden sich die Gemeinderäte im Technischen Ausschuss der Stadt mit den Details der Planung und Finanzierung beschäftigen.

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Allerdings müssen die Stadträte verdauen, dass bei dem Ausbau der bisherige Zeit- und Kostenrahmen gesprengt wird. Ursprünglich sollte die Erweiterung im Sommer 2022 fertig werden. Inzwischen geht das städtische Hochbauamt davon aus, dass die Anlage erst Ende 2022 oder Anfang 2023 in Betrieb geht.

Die Kosten steigen auf 1,8 Millionen

Die auf 1,4 Millionen Euro kalkulierten Investitionskosten erhöhen sich laut Hochbauamt nun auf 1,8 Millionen. Zum einen infolge von Mehrkosten, zum anderen durch einen Sicherheitspuffer von 200.000 Euro für Unvorhergesehenes und Preissteigerungen. Allerdings geht die Stadt davon aus, dass die Anlage wirtschaftlich betrieben werden kann. Nach neun Jahren werde sich die Investition durch die Gebühreneinnahmen amortisieren.

In dem zweiten geplanten Ofen sind ebenfalls 3500 Einäscherungen pro Jahr möglich, so dass sich die Leistungskapazität auf rund 7000 Einäscherungen im Jahr erhöht. „Somit ist die Stadt VS insgesamt für die kommenden Jahre, auch bei den prognostizierten weiter ansteigenden Einäscherungszahlen, gerüstet“, heißt es in der Sitzungsvorlage.