Ab Dreikönig sind sie wieder im Franziskaner-Museum zu sehen, die Fasnachtsfiguren von Ingeborg Jaag. Seit 19 Jahren gibt es diese Ausstellung schon, aber jedes Jahr mit einem anderen Arrangement und immer auch mit neuen Figuren.

Vor 40 Jahren hatte Jaag auf der Fastnacht die Idee und seit dem stellt sie jedes Jahr in aufwendiger Handarbeit weitere einzigartige Unikate im Maßstab eins zu drei her. Und immer bis ins kleinste Detail nach original Vorlagen und Fotos ausgestaltet. Rund vier Wochen braucht die Künstlerin für eine neue Figur. So gibt es auch dieses Jahr fünf neue und einzigartige Figuren zu bestaunen.

Diese muss man allerdings suchen, denn die Ausstellung ist 2023 in Form des Historischen Umzugs arrangiert. Auf 15 Metern Länge ist im Museum der Umzug mit insgesamt 80 Jaag-Figuren vor originalgetreuer Kulisse nachgestellt, vom oberen Tor bis zum Latschariplatz. Und das Besondere: Von einem Fassadengerüst kann man den Umzug auch von oben betrachten. Fast hat man das Gefühl, wirklich dort zu sein.

Wer den Umzug auf Augenhöhe mustert kann ganz individuell in die vielen kleinen Szenerien eintauchen. Bei genauem Hinsehen sind auch viele Prominente zu entdecken.
Sei es Manfred Riegger, der hoch zu Ross den Umzug mit der Kavallerie anführt, den ehemaligen Zunftmeister Klaus Hässler oder Oberbürgermeister Jürgen Roth im Gespräch mit seinem Vorgänger Rupert Kubon und viele andere mehr.


Neue Figuren
Vor allem sind es aber die vielen Hästräger die mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet sind. Neu ist dieses Jahr die Figur des „Schwarzen Bur“, der eine ganz besondere Scheme mit Bart getragen hatte. Am Straßenrand strählt dieser gerade den Manfred Merz. Auch eine neue Wuescht-Figur, die eine der ursprünglichen Wuescht-Schemen am Hinterkopf trägt, ist zu sehen.

Ein weiterer Hingucker ist einer der Zuschauer, der sich am Rande des Umzugs gerade mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel unterhält. Er hatte immer seine Hosenbeine hochgezogen, damit man auch sieht, dass seine Socken perfekt mit seinem weiß-blauen Kringelhemd abgestimmt sind.

Viel Aufwand hat Ingeborg Jaag bei der Gestaltung des Zugbegleiters der Katzenmusik betrieben. „Ich bin froh, dass ich hier inzwischen auch Hilfe von Freunden in Anspruch nehmen kann“, so Jaag. Denn die Spitze der Polizistenhaube wurde im modernen 3D-Druckverfahren hergestellt. Die Panzerkette auf den Schulter-Epauletten sind eine ganz besonders filigrane Handarbeit. „Fasnet von oben“ lautet das Motto. Die Schau verspricht aber auch „Fasnet mittendrin und ganz nah“.