Ab Dreikönig sind sie wieder im Franziskaner-Museum zu sehen, die Fasnachtsfiguren von Ingeborg Jaag. Seit 19 Jahren gibt es diese Ausstellung schon, aber jedes Jahr mit einem anderen Arrangement und immer auch mit neuen Figuren.

Ingeborg Jaag im Kreise ihrer Schöpfungen. Ab Dreikönig sind 80 ihrer Puppen bei einer Ausstellung im Franziskaner Museum zu sehen.
Ingeborg Jaag im Kreise ihrer Schöpfungen. Ab Dreikönig sind 80 ihrer Puppen bei einer Ausstellung im Franziskaner Museum zu sehen. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Vor 40 Jahren hatte Jaag auf der Fastnacht die Idee und seit dem stellt sie jedes Jahr in aufwendiger Handarbeit weitere einzigartige Unikate im Maßstab eins zu drei her. Und immer bis ins kleinste Detail nach original Vorlagen und Fotos ausgestaltet. Rund vier Wochen braucht die Künstlerin für eine neue Figur. So gibt es auch dieses Jahr fünf neue und einzigartige Figuren zu bestaunen.

Die neue Figur des Umzugszuschauers (rechts) im Gespräch mit Ministerpräsident Erwin Teufel.
Die neue Figur des Umzugszuschauers (rechts) im Gespräch mit Ministerpräsident Erwin Teufel. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Diese muss man allerdings suchen, denn die Ausstellung ist 2023 in Form des Historischen Umzugs arrangiert. Auf 15 Metern Länge ist im Museum der Umzug mit insgesamt 80 Jaag-Figuren vor originalgetreuer Kulisse nachgestellt, vom oberen Tor bis zum Latschariplatz. Und das Besondere: Von einem Fassadengerüst kann man den Umzug auch von oben betrachten. Fast hat man das Gefühl, wirklich dort zu sein.

Hoch zu Ross führt Manfred Riegger mit seiner Kavallerie den Umzug an, direkt gefolgt von der Stadt- und Bürgerwehrmusik.
Hoch zu Ross führt Manfred Riegger mit seiner Kavallerie den Umzug an, direkt gefolgt von der Stadt- und Bürgerwehrmusik. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Wer den Umzug auf Augenhöhe mustert kann ganz individuell in die vielen kleinen Szenerien eintauchen. Bei genauem Hinsehen sind auch viele Prominente zu entdecken.

Zwei Bürgermeister im Gespräch, links Rupert Kubon, rechts Jürgen Roth.
Zwei Bürgermeister im Gespräch, links Rupert Kubon, rechts Jürgen Roth. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Sei es Manfred Riegger, der hoch zu Ross den Umzug mit der Kavallerie anführt, den ehemaligen Zunftmeister Klaus Hässler oder Oberbürgermeister Jürgen Roth im Gespräch mit seinem Vorgänger Rupert Kubon und viele andere mehr.

Viel Liebe zum Detail steck in der neuen Figur des Umzugsbegleiters der Katzenmusik.
Viel Liebe zum Detail steck in der neuen Figur des Umzugsbegleiters der Katzenmusik. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Die neue und historisch verbürgte Figur des Schwarzen Bur‘s im Gespräch mit dem Merze Manne.
Die neue und historisch verbürgte Figur des Schwarzen Bur‘s im Gespräch mit dem Merze Manne. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Neue Figuren

Vor allem sind es aber die vielen Hästräger die mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet sind. Neu ist dieses Jahr die Figur des „Schwarzen Bur“, der eine ganz besondere Scheme mit Bart getragen hatte. Am Straßenrand strählt dieser gerade den Manfred Merz. Auch eine neue Wuescht-Figur, die eine der ursprünglichen Wuescht-Schemen am Hinterkopf trägt, ist zu sehen.

Die neue Wuescht-Figur trägt eine der ganz alten Wuescht-Schemen.
Die neue Wuescht-Figur trägt eine der ganz alten Wuescht-Schemen. | Bild: Hans-Juergen Goetz
Die neue Figur des Umzugszuschauers (rechts) im Gespräch mit Ministerpräsident Erwin Teufel.
Die neue Figur des Umzugszuschauers (rechts) im Gespräch mit Ministerpräsident Erwin Teufel. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Ein weiterer Hingucker ist einer der Zuschauer, der sich am Rande des Umzugs gerade mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel unterhält. Er hatte immer seine Hosenbeine hochgezogen, damit man auch sieht, dass seine Socken perfekt mit seinem weiß-blauen Kringelhemd abgestimmt sind.

Viel Liebe zum Detail steck in der neuen Figur des Umzugsbegleiters der Katzenmusik.
Viel Liebe zum Detail steck in der neuen Figur des Umzugsbegleiters der Katzenmusik. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Viel Aufwand hat Ingeborg Jaag bei der Gestaltung des Zugbegleiters der Katzenmusik betrieben. „Ich bin froh, dass ich hier inzwischen auch Hilfe von Freunden in Anspruch nehmen kann“, so Jaag. Denn die Spitze der Polizistenhaube wurde im modernen 3D-Druckverfahren hergestellt. Die Panzerkette auf den Schulter-Epauletten sind eine ganz besonders filigrane Handarbeit. „Fasnet von oben“ lautet das Motto. Die Schau verspricht aber auch „Fasnet mittendrin und ganz nah“.

Sie freuen sich, die „Fasnet von oben“ an Dreikönig eröffnen zu können: (von links) Ina Saal (Ausstellungs-Koordination), ...
Sie freuen sich, die „Fasnet von oben“ an Dreikönig eröffnen zu können: (von links) Ina Saal (Ausstellungs-Koordination), Anita Auer (Museumsleiterin des Franziskaner-Museum), Ingeborg Jaag, Michael Bohrer und Anselm Säger von der Narrozunft. | Bild: Hans-Juergen Goetz