15 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte der Schwenninger Feintechnikschule haben sich für zwei Wochen zu einem Schüleraustausch auf den Weg ins Reich der Mitte gemacht. Neben einer Rundreise lag der Schwerpunkt auf der Begegnung mit chinesischen Schülern im gleichen Alter und mit ähnlichen Schulprofilen. Die Woche in der Küstenstadt Ningbo mit sechs Millionen Einwohnern wurde intensiv genutzt, um sich gegenseitig besser kennenzulernen.
Aus Partnern werden Freunde
Trotz unterschiedlicher Lebensweisen, die sich in Gesprächen, aber auch in gemeinsamen Erlebnissen ergaben, gestaltete sich der Aufenthalt an der Ningbo Polytechnic-Schule äußerst harmonisch. Zunächst lernten die Schüler bei einem gemeinsamen Rundgang den Campus kennen. Viel gelacht wurde schon am ersten Tag in Ningbo bei einem Spielenachmittag. Die deutschen Schüler brachten als Gastgeschenke unter anderem typisch deutsche Gesellschaftsspiele mit, die das Eis sehr schnell brachen. So wurde unter anderem Halli-Galli, Mensch ärgere dich nicht und Uno gespielt. Beim Erklären der Spielregeln wurden aus Austauschpartnern Freunde.

Auf dem Programm standen außerdem eine Einführung in die traditionelle Kalligraphie sowie der Besuch des Deutschunterrichts. Die Schwenninger Schüler halfen den chinesischen Schülern beim Schreiben einer Postkarte nach Deutschland. Zum weiteren Programm gehörte auch der Bau eines Drachen. Die Dimension der Schule mit 20 000 Studenten und 600 Lehrkräften wurde auf einem Rundgang deutlich.
Süßkartoffelernte im Dorf
Um dem städtischen Trubel am Wochenende zu „entfliehen“, bekam die Austauschgruppe einen Einblick in das Landleben in dem Dorf Minfeng in der Umgebung von Ningbo. Dabei wurde gemeinsam der traditionelle Drachentanz einstudiert. Außerdem backten die Schüler gemeinsam Reiskuchen und ernteten auf dem Feld Süßkartoffeln. Das selbst gesponnene Seil aus Stroh wurde sofort zum Seilspringen genutzt. Beim Mittagessen probierten die Schüler unerschrocken die verschiedensten Speisen. Der Hot-Pot, eine Art Fondue, förderte das herzliche Klima immens.

Deutsche Hightech in China
Direkt nach der Ankunft ging es zu der deutschen Niederlassung der in St. Georgen ansässigen Firma ebm-papst. Nach einem Vortrag über den Aufbau der Firma wurden Produktneuheiten, die extra für den chinesischen Markt entwickelt wurden, vorgestellt. Bei einem anschließenden Rundgang durch die Niederlassung wurde jede Frage der Schüler ausführlich beantwortet.
Außerdem stand eine Firmenbesichtigung in der chinesischen Niederlassung der Schwenninger Firma Waldmann auf dem Programm. Während der Führung im Showroom wurde deutlich, dass die Produkte extra an den chinesischen Markt angepasst werden. Besonders interessant waren für die Gruppe die Gespräche über den Alltag von deutschen Führungskräften in Shanghai und deren Umfeld und Aktivitäten.

Insgesamt wurden auf der Reise vier Firmen besichtigt. Nach dem Aufenthalt in Ningbo war ein Besuch Pekings ein letztes touristisches Highlight. Besucht wurden unter anderem der Platz des Himmlischen Friedens und das Mao-Mausoleum. Ein absolutes Highlight der Reise war der Besuch der Chinesischen Mauer. Auf dem Rückweg nach Peking besuchte die Gruppe auch das Olympiastadion, genannt Vogelnest, das für die Olympischen Spiele 2018 errichtet wurde.

Gegenbesuch im Mai
Abends ging es auf Streifzug durch die Gassen des alten Peking. Danach ging es zum Nachtmarkt von Peking, ein kulinarisches Erlebnis für Unerschrockene. Dort gibt es außerordentliche Speisen wie gegrillte Heuschrecken oder lebendige Skorpione. Nach zwei Wochen flogen die Schüler mit vielen neuen Eindrücken und neuen Freundschaften nach Hause. Der Rückbesuch der chinesischen Freunde aus Ningbo steht im Mai 2019 an.