Thomas Schröter

Getragen durch eine stabile Konjunktur kann die Kreissparkasse Tuttlingen erneut ein gutes und im Quervergleich überdurchschnittliches Ergebnis ausweisen. Die Bilanzsumme für das Geschäftsjahr 2015 betrug zum 31. Dezember 2015 rund 3,2 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert ist das ein Plus von 166 Millionen Euro beziehungsweise rund fünf Prozent, wie Vorstandsvorsitzender Lothar Broda jetzt bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2015 erklärte. Mit dem erwirtschafteten Überschuss könne das Eigenkapital und damit die Substanz deutlich gestärkt werden.

Stabiles Firmenkreditgeschäft

Im vergangenen Jahr hat die Kreissparkasse den kleinen und mittelständischen Unternehmen im Landkreis Tuttlingen neue Kredite mit einem Gesamtvolumen von über 300 Millionen Euro zugesagt. Mit diesem Ergebnis konnte die Kreissparkasse den positiven Trend aus 2014 fortsetzen und das Firmenkreditvolumen um 4,5 Prozent auf insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro steigern. Aufgrund des guten konjunkturellen Umfelds wurde ein bedeutender Teil der Investitionen von den Unternehmen aus dem laufenden Ergebnis finanziert.

In Verbindung mit dem starken Wettbewerbsumfeld im Firmenkundengeschäft zeigte sich Broda deshalb mit dem erzielten Wachstum sehr zufrieden.Das Privatkundengeschäft zeichnete sich auch in 2015 durch Kontinuität aus. „Das Vertrauen der privaten Anleger in die Stabilität und Solidität der Kreissparkasse Tuttlingen ist ungebrochen“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.

Im vergangenen Jahr konnten die Einlagen von Privatpersonen um 1,3 Prozent auf rund 1,45 Milliarden Euro gesteigert werden. Aufgrund des günstigen Zinsumfeldes hält auch die positive Entwicklung im Bereich der Immobilienfinanzierung an. Im Neugeschäft hat die Kreissparkasse 2015 mit über 150 Millionen Euro ein Rekordergebnis erzielt. Zusammen mit dem Verbundpartner LBS Baden-Württemberg verzeichnet die Kreissparkasse bei der privaten Baufinanzierung einen Marktanteil von über 60 Prozent.

Kritik an Europäischer Zentralbank

Die Kreissparkasse Tuttlingen bleibe, betonte Lothar Broda, trotz schwierigen Umfelds optimistisch. Der Vorstandsvorsitzende kritisierte die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Diese sei falsch und gefährlich, da keinerlei positive Effekte mehr erkennbar seien. Sie führe vielmehr zu einer sorglosen Risikopolitik im Markt und habe für die Vermögenssubstanz von Privaten und Institutionen langfristig eine verheerende Wirkung.Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank wird auch die Kreissparkasse Tuttlingen nach Einschätzung von Broda in den nächsten Jahren unternehmerisch in hohem Maße fordern. Dennoch sieht er das Haus in einer guten Ausgangsposition. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, erklärte Broda.

Investitionen in Infrastruktur

In den letzten Jahren seien bedeutende Investitionen in die Infrastruktur getätigt worden, um die Geschäftsstellen zu modernisieren, Beratungsabläufe zu optimieren und effiziente Prozesse zu ermöglichen. Daneben sei massiv in die Digitalisierung der Geschäftsstellen und Beratung investiert worden. Ihren Kostenvorteil, im Vergleich zu den Sparkassen in Baden-Württemberg, habe die Kreissparkasse trotzdem erhalten können und habe aufgrund der vorausschauenden Investitionspolitik nun Freiräume zur Konsolidierung.

Aufgrund der guten Ausgangslage, als eine der erfolgreichsten Sparkassen in Baden-Württemberg, in Verbindung mit den eingeleiteten Maßnahmen, sei die Kreissparkasse Tuttlingen gut auf die nächsten Jahre vorbereitet. „Unserem öffentlichen Auftrag, der sich durch die Präsenz vor Ort, eine aktive Kreditpolitik für den Mittelstand und die Förderung der Vermögensbildung auszeichnet, wollen wir auch künftig vollumfänglich gerecht werden“, so Broda.

 

Kennzahlen

Der vorläufige Jahresabschluss 2015 der Kreissparkasse Tuttlingen weist im Vergleich zum Vorjahr in fast allen Bereichen gestiegene Werte auf

 

 

 

Die Bilanzsumme betrug rund 3,22 Milliarden Euro zum Jahresende 2015, nach rund 3,05 Milliarden 2014

 

Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist von 51,5 Millionen Euro auf 51,9 Millionen Euro gestiegen.

 

Der Jahresüberschuss nach Steuern belief sich nach 7,1 Millionen Euro im Vorjahr im Geschäftsjahr 2015 auf 7,3 Millionen Euro.

 

Die Eigenkapitalquote ist von 14,6 Prozent im Vorjahr auf 15 Prozent im Geschäftsjahr 2015 gestiegen.

 

Die Cost-Income-Ratio (CIR) – das heißt die Aufwands-Ertrags-Relation – beläuft sich nach wie vor auf 44 Prozent. Die CIR gibt Aufschluss über die Effizienz einer Bank, bei ihrer Berechnung wird der im zugrunde liegenden Geschäftsjahr angefallene Verwaltungsaufwand ins Verhältnis zu den Ertragsgrößen (im Wesentlichen Zins- und Provisionsüberschüsse sowie das Handelsergebnis) gesetzt. Je geringer der Wert der Cost-Income-Ratio, desto effizienter wirtschaftet die Bank.

 

Die Bestände belaufen sich zum Ende des Geschäftsjahres 2015 auf rund 2,04 Milliarden Euro (2014: 2,03 Milliarden Euro) im Bereich der bilanzwirksamen Kundeneinlagen, sowie rund 2,25 Milliarden Euro Brutto-Kreditvolumen (2014: 2,17 Milliarden Euro).

 

Die Kreissparkasse Tuttlingen beschäftigte zum Jahresende 2015 rund 560 Mitabeiter, davon 58 Auszubildende, und unterhält 52 Geschäftsstellen. (tom)