Endlich wieder singen und gemeinsam auftreten. Drei Jahre lang habe man darauf gewartet, erklärte die Vorsitzende der Hochschwarzwälder Chöre, Beate Endres. Das Benefizkonzert in Titisee-Neustadt sei eine Leistungsschau, sagte der Präsident des Chorverbands Breisgau Jan Elert, der mit einer besonderen Ehrung im Gepäck gekommen war. Eine Herzensangelegenheit der Sänger war es, ihr Gruppenkonzert als Benefizkonzert für das ehrenamtlich und auf Spendenbasis agierende Kinderhospiz Kuckucksnest zu gestalten. Mehr als 400 Zuhörer füllten den großen Kursaal des Kurhauses Titisee.
Der Chorgemeinschaft Titisee-Jostal-Hinterzarten gelang zum Start eine besondere Einstimmung zu den Klängen des Trios Alphornwälder und Liedern in alemannischem Dialekt. Das in perfektem Italienisch vorgetragenen „La Montanara“, wurde mit den ersten „Bravo“-Rufen und donnernden Applaus belohnt. Dass die Dirigentin Timea Djerdj ungarische Wurzeln hat, wurde beim Schlussstück der Chorgemeinschaft „In der Luft liegt Paprika“ deutlich.
Klein, aber oho ist der Männergesangverein St. Märgen: Die 14 Sänger schmetterten glaubhaft „Singen ist unsere Freude, wer sich nicht singen traut, der hat kein‘ Schneid. Wer nicht singen mag, soll sich fortscheren.“ Und Schneid hatten sie, kurzfristig mussten sie auf ihren Dirigenten Christian Nagel verzichten, wurden von Michael Weh dirigiert und hatten eine Programmänderung zu bewältigen. Begleitet wurden sie am Flügel vom Pianisten Johannes Büttner zu „Wenn nicht jetzt, wann dann“. „Schön“, so schallte ein Ruf aus dem Publikum nach dem letzten Stück von Udo Jürgens „Ich glaube“ und ein Beifallssturm setzte ein.
Vor der Pause sang der gemischte Chor Da Chor Rötenbach englisch die Arie von Maria „Ich weiß nicht, wie ich ihn lieben soll“ aus der Rockoper „Jesus Christ Superstar“. Es folgte ein Medley, ebenfalls englisch, aus dem Musical „Les Miserables“. Die Sänger wurden von Dirigent Neal Banerjee durch die Lieder geleitet.
Zwei um sich schlagende Boxer in weißen Bademänteln liefen den Hochfirstsängern zu ihrem Einzug auf die Bühne voraus und die Sänger sangen kraftvoll dazu: Eine echte Überraschung, davon stand nichts im Programm. Heimatliche Weisen mit viel Herz trugen die Sänger anschließend vor. Passend zum Muttertag erklang „Schenkt man sich Rote Rosen in Tirol“ mit von Alfred Bucherer gesungenen Solo. Seppi Löffler und Klaus Keller sangen die Solostimmen zum „Heimatort“, dessen Musik Löffler komponiert hat. Beim Titel „Hoch im Norden“ von Santiano wurde der Schluss abgewandelt: „Hier im Schwarzwald, wo wir zu Hause sind, liegt das Land, in dem wir Leben.“ Das traf den Geschmack des Publikums voll, das sich mit Bravorufen bedankte.
Das Glanzstück des Männergesangvereins Ewattingen war die Interpretation des Lieds „Hallelujah“, begleitet von Dirigentin Anja Schuler am Flügel. Matthias Horstmann startete mit seinem klaren Tenor die Solostimme und wurde von Hakon von Holst ergänzt. Zurecht sang der Chor anschließend „Ein Hoch auf uns“. Das fand auch das Publikum und applaudierte begeistert.
Einen furiosen Konzertabschluss gestalteten die Ewattinger und Hochfirst Sänger gemeinsam. Sie wurden dazu vom Bläserquartett der Stadtmusik Neustadt unterstützt. Nach dem offiziellen Schlussstück „Als Freunde kommen wir“ gab es als Zugabe zwei Strophen des Bajazzo-Lieds.