Das Waldjahr 1994 brachte St. Georgen im Stadtwald mit dem Einschlag von 600 Festmetern Holz einen satten Überschuss von rund 97.000 Mark. Laut SÜDKURIER vom 10. März 1995 lasse das Ergebnis zuversichtlich in die Zukunft und das laufende Waldjahr schauen, so der stellvertretende Forstamtsleiter Leo Sprich. Man liege 1995 etwas über dem Hiebsplan, das sei aber dem Auslichten des Waldes geschuldet. Dadurch sollen nur die stärkeren Bäume eine Chance zum guten Wuchs bekommen. Dazu wolle man vermehrt Buchen in den Nadelwald bringen, die seien zwar qualitativ minderwertiger, helfen aber, den Wald bei Stürmen besser zu stabilisieren.
Böden neigen zur Übersäuerung
Leo Sprich informierte den Gemeinderat auch über die geplante Bestandspflege des Stadtwaldes, wozu auch eine weitere Kalk-Aktion gegen den sauren Regen gehöre. Die sei notwendig, weil die Waldböden in einem erschreckenden Zustand seien. Auf Nachfrage aus dem Gemeinderat sagte Sprich, dass die Natur-Sandsteinböden generell zur Übersäuerung neigen, was sich durch den sauren Regen noch verstärke. Dem Förster sei aber nach dem Kalken aufgefallen, dass auch wieder anspruchsvollere Pflanzen wie die Brombeere im Wald zu finden sind. Leo plädierte für weitere Aktionen.
Das Land bezuschusse die Kalk-Aktion mit 29.600 Mark, jeder Waldbesitzer lege noch einmal 200 Mark pro Hektar hinzu. Aber dies, so Sprich, sei nur ein Herumdoktern an den Symptomen. Er hält eine Begrenzung der Luftschadstoffe für eine Möglichkeit, dem Wald langfristig zu helfen. Weiter heißt es im SÜDKURIER, dass die Stadt mit dem erzielten Überschuss aus 1994 in die Zukunft investiere und ein Waldstück im Albertsgrund gekauft hat. Dieses Gebiet gebe später gutes Bauland.
Keine guten Werte
Am 18. März 1995 berichtete der SÜDKURIER von den Ergebnissen einer Bodenuntersuchung im St. Georgener Wald durch die Forstliche Versuchsanstalt. Drei Flächen haben ph-Werte um drei, was stark bis extrem sauer bedeutet.