Dem Villinger Gerd Bunjes liegt die Umwelt am Herzen. So war es für ihn eine Herzensangelegenheit, schon zwei Mal Bäume für den SÜDKURIER Zeitungswald zu spenden. „Das waren aber bisher immer nur drei Bäume und ich wollte dieses Jahr mit 1000 Bäumen einfach noch mehr erreichen“, erklärt der 83-jährige Rentner sein Engagement, für das er 7.000 Euro gespendet hat.
Für den treuen SÜDKURIER-Leser lag es nahe, sich beim Projekt Zeitungswald zu engagieren. Von der Aktion hat er schon vor ein paar Jahren erfahren – sogar aus einem Newsletter der Karlheinz-Böhm-Stiftung, bei der er schon seit 30 Jahren Mitglied ist. Auch hier hat er über die Jahre viele Bäume für Selbsthilfe-Projekte in Äthiopien gespendet.
SÜDKURIER-Zeitungswald

„Ich hatte dieses Jahr etwas mehr Geld übrig, und das wollte ich dann einfach für den Klimaschutz investieren“, erklärt Bunjes seine Überlegungen. Das Geld dafür kommt übrigens unter anderem aus dem Überschussgewinn seiner Photovoltaik-Anlagen (PV). Denn auch in diesem Bereich engagiert er sich schon lange für Klimafreundlichkeit.
Begonnen hatte er mit der Solarstrom-Erzeugung vor 20 Jahren auf dem Dach seines Wohnhauses. Seinerzeit war das noch absolutes Neuland und er wollte eine der ersten PV-Anlagen in der Region auf seinem Dach installieren.

„Zunächst hatten sie es mir verboten und es brauchte damals erst einmal einen Gemeinderatsbeschluss, dass ich dafür ein Satteldach auf meinem Haus in der Wöschhalde errichten durfte“, erinnert er sich. In der Folge hatte er dann auch PV-Anlagen für Schulen gestiftet, unter anderem eine auf dem Dach der Bickebergschule.
Das Geld musste aber auch Bunjes erst einmal verdienen. Als Verlagsbuchhändler verdiente er vor 50 Jahren gerade mal 150 DM pro Monat. So wechselte er in die EDV-Branche und ließ sich zum Programmierer umschulen.
Dieser neue Beruf, der wesentlich besser bezahlt wurde, brachte ihn dann auch nach Villingen, zur ehemaligen Firma Kienzle. Hier machte er sich später auch selbstständig und hatte genug Geld verdient, um sich mit Spenden heutzutage aktiv für den Klimaschutz einbringen zu können.

„Wir machen immer noch alle viel zu wenig, das alles ist nur ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein“, so sein Resümee. Aber genau diese Erkenntnis treibt ihn jeden Tag immer noch weiter an, sich zu engagieren, wo er nur kann.
So ist Bunjes aktuell drei Tage pro Woche ehrenamtlich als sogenannter Mini-Lehrer an der Bickebergschule tätig. Hier unterrichtet er Kinder mit Migrationshintergrund in Deutsch. In seiner restlichen Zeit arbeitet er – ebenfalls ehrenamtlich – im Hospiz mit.
Gerd Bunjes versucht selbst so nachhaltig wie möglich zu leben, ohne es zu übertreiben. „Wir müssen einfach langfristiger denken, das alles ist doch für unsere Kinder“, sagt er dazu.
Klimaschutzziel nicht ehrgeizig genug
Er empfindet es auch als einen großen Fehler, dass die Weltgemeinschaft 2015 das 1,5-Grad-Klimaerwärmungsziel beschlossen hat – also das Ziel, die Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. „Null Grad hätten es damals schon gleich sein müssen“, da ist sich der 83-Jährige sicher.
Und so will er auch nächstes Jahr wieder einen größeren Betrag für eine Klimaschutzaktion spenden. Ob es wieder Bäume sein werden, weiß er noch nicht. „Ich bin offen für alles und lerne ständig dazu“, sagt er. Und wenn es seine wenige freie Zeit erlaubt, hat er sich vorgenommen auch mal persönlich eine der nächsten Baumpflanzaktionen im SÜDKURIER-Zeitungswald zu besuchen.