Die „Donaueschingen“ geht regelmäßig in die Luft. Sie hat verschiedene Piloten, die vermutlich nicht Pauly heißen (so wie Donaueschingens Oberbürgermeister). Und am häufigsten ist ihr Ziel der Flughafen München. Die Rede ist von der Lufthansa-Maschine „Donaueschingen“, die seit 1990 diesen Namen trägt.
Mehr als 300 Flugzeuge der Lufthansa-Flotte sind nach deutschen Städten oder Bundesländern benannt, darunter auch ein Airbus A319 mit der Kennung D-AILW, getauft auf den Namen „Donaueschingen“. Sie fliegt als Botschafterin ihrer Stadt und der Marke Lufthansa um die Welt.
Im August gibt es für die „Donaueschingen“ nun einen besonderen Grund zu feiern: Das Flugzeug war im August vor genau 25 Jahren das erste Mal für die Lufthansa im Einsatz.
Die Patenschaften
Die erste „Donaueschingen“ wurde am 22. Juni 1990 am Flughafen Stuttgart getauft. Mit dabei war auch Bernhard Kaiser, damals als Erster Beigeordneter der Stadt.
Aber wie war es überhaupt dazu gekommen? „Über Jahre hinweg hat Bürgermeister Bernhard Everke über alle Kontakte bei der Lufthansa beantragt, dass doch auch eine Maschine nach Donaueschingen benannt wird“, erinnert sich Kaiser.

Ein Glas Sekt auf die Donaueschingen
Als es dann schließlich soweit war, kollidierte das Taufdatum mit einem wichtigen Termin, den Everke schon länger zugesagt hatte. Also übernahmen Bernhard Kaiser und Charlotte Everke, die Ehefrau des Bürgermeisters, diese Aufgabe.
„Ich durfte die Ansprache halten, Frau Everke goss dann ein Glas Sekt über die Spitze des Flugzeugs“, sagt Kaiser. Anders wie bei einer Schiffstaufe wird bei einem Flugzeug keine ganze Flasche am Bug zerschlagen.

Und Bernhard Kaiser erinnert sich noch an eine Besonderheit im Zusammenhang mit der „Donaueschingen“. Sie hatte im Oktober 1990 einen geschichtsträchtigen Auftritt. Sie war damals der erste Linienflug der Lufthansa, der nach der Wende wieder am Flughafen Berlin-Tegel landete.
Nach dem Krieg und während der DDR-Zeit durfte die deutsche Lufthansa dort nämlich nicht landen. Die Zivilluftfahrt zum westlichen Teil Berlins war auf Fluglinien der Allierten USA, Frankreich und Großbritannien beschränkt.
Die Landung der „Donaueschingen“ wurde entsprechend gefeiert. Etliche Ehrengäste waren mit an Bord, das Polizeiorchester spielte auf.
Erstes Flugzeug nicht mehr im Dienst
Jene „Donaueschingen“ von damals ist mittlerweile aus dem aktiven Dienst bei der Lufthansa ausgeschieden, wie das Unternehmen informiert. Sie war von 1990 bis 1997 im Einsatz. 1998 kam es dann zur Namensübertragung auf eine neue Maschine. War das erste Flugzeug ein Airbus A310, ist die aktuelle Donaueschingen ein A319 – und etwas kleiner als seine Vorgängerin.

Sie flog am 5. August 1998 erstmals von Frankfurt nach Dresden und hat mittlerweile mehr als 62.400 Flugstunden und mehr als 48.700 Flüge absolviert. Sie hat dabei 173 verschiedene Flughäfen angeflogen – am häufigsten jenen in München. Sie ist meist in Deutschland unterwegs, war aber auch schon 1010 Mal in Paris.