Blumberg – Bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Blumberg im Gasthof Löwen in Epfenhofen war große Entschlossenheit zu spüren. Vorsitzender Jan Schweizer hob in seiner Eröffnungsrede die gute Zusammenarbeit hervor. „Wir haben viel auf die Beine gestellt und sehen uns für den kommunalen Wahlkampf gut aufgestellt“, setzt er auf eine gesunde Basis. Bundespolitisch ist man jedoch alles andere als zufrieden. „So kann es nicht weitergehen, es kann nur besser werden“, sieht nicht nur Jan Schweizer absoluten Handlungsbedarf. Der zweite Vorsitzende und Fraktionssprecher im Gemeinderat, Dieter Selig, sieht seine Partei ebenfalls auf Kurs.
Wichtige Stadtthemen, wie der Schulcampus, die Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes, das ausgewiesene Baugebiet in Hondingen oder die Erweiterung des Gartens der Erinnerung sind für ihn markante Zeichen einer konstruktiven Kommunalpolitik. Sorgen bereitet ihm die Unterbringung der Flüchtlinge, wo er alle Kapazitäten erschöpft sieht und sich vor allem finanziell vom Bund im Stich gelassen fühlt. „Der Gemeinderat wird in diesem Jahr über den Bestand der unechten Teilortswahl entscheiden“, stellte er ein weiteres Thema in den Vordergrund. Schatzmeister Markus Zimmermann informierte über eine ausgewogene Kassenlage, wo siebzig Prozent der Mitgliedsbeiträge an den Kreis abgegeben werden müssen. Schriftführer Rainer Linke schlüsselte weitere Aktivitäten auf.
Als Sprecher der Kreisräte zog auch Markus Keller für das CDU-Engagement eine zufriedene Bilanz. „Blumberg ist hier mit vier Kräften sehr überdurchschnittlich vertreten“, stellte er eine gute Reputation fest. „Wir wollen hier Politik machen, die an die Realität gebunden ist und gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft schafft. Nicht nur in der Landespolitik wird zu viel nach Ideologien gelebt – koste es, was es wolle“, prangerte er die für ihn aktuell falschen Ansätze an. Für die kommenden Kreistagswahlen erwartet er viel Spannung. Mit ihm werden auch Matthias Fischer und Jan Schweizer wieder kandidieren.
Für den in Blumberg oft präsenten Landtagsabgeordneten Guido Wolf werde aktuell in der verantwortlichen Politik zu viel geredet, aber keine Entscheidungen getroffen. Dies macht sich für ihn im Unmut der Bevölkerung bemerkbar, welches ein Ventil brauche, stellte er in seinem Grußwort klar. „Wir benötigen wesentlich mehr Wirtschaftsinnovation und keine Verbotspolitik“, machte er eine klare Ansage. „Für die Neuwahlen sind wir bestens vorbereitet. Bereits in den Kommunalparlamenten können wir im Juni eine gute Basis schaffen“, prognostiziert er einen Richtungswechsel.
Kandidaten nominiert
Für die anstehenden Kommunalwahlen am Sonntag, 9. Juni 2024, präsentierte der CDU Stadtverband seine vielseitige Liste. Mit einigen neuen Gesichtern, wo für den Wohnbezirk Blumberg mit dem Vorsitzenden des TuS Blumberg, Marco Hörenz, dem Kfz-Meister Jürgen Freiwald oder dem Wirtschaftsingenieur Norbert Volz ihre Bereitschaft erklärten, gab es doch einige Überraschungen. Mit den ehemaligen Gemeinderäten Markus Merk und Elke Bellhäuser gaben auch frühere Vertreter ihre Bewerbung bekannt.
Mit der ehemaligen CDU Kreisgeschäftsführerin und seit 2023 Büroleiterin des Bürgermeisteramtes Villingen-Schwenningen, Tanja Hall, wurde eine bekannte und bewährte Persönlichkeit, die schon 2019 durch diese Veranstaltung führte, zur Versammlungsleiterin gewählt. Mit ihrem gewohnt couragierten Auftreten führte sie kompetent durch diese Tagung. Von der Mandatsprüfungs- und Stimmzählkommission sowie der Wahl von zwei weiteren Versammlungsleitern und Vertrauenspersonen unterliegt das gesamte Prozedere strengen Regularien. Insgesamt wurden für den Wohnbezirk Blumberg sowie die Wohnbezirke der Ortsteile 19 Kandidaten vorgeschlagen, die sich einzeln vorstellten und dann gewählt wurden. Mit der separaten Wahl des Listenkandidaten eins, Dieter Selig, sowie den weiteren acht Vertreten für Blumberg und zehn Mandaten aus den sechs Ortsteilen wurde in drei Blocks abgestimmt.
Mit einigen Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder fand diese lebhafte Veranstaltung ein würdiges Ende.
Das sind die Kommunalwahlen-Kandidaten der CDU
- Für die Kernstadt wurden die Mandate nach Listenplätzen in folgender Reihenfolge bestätigt: Dieter Selig ( 62 Jahre, Polizeihauptkommissar a.D), Christof Rösch (57, Dipl. Bauingenieur), Matthias Fischer (55, Grund- und Hauptschullehrer), Kerstin Metz (56, Bankkauffrau), Klaus Hettich (57, Elektroniker), Jürgen Freiwald (63, KFZ Meister), Marco Hörenz (53, IT-Administrator), Norbert Volz (35, Wirtschaftsingenieur) und Elke Bellhäuser ( 55, Fachfußpflegerin).
- Für die Wohnbezirke der Ortsteile stellen sich folgende Bewerber zur Wahl. In Epfenhofen: Felix Scheuch (29, Industriemechaniker), Markus Merk (54, Hotelier). In Riedböhringen: Gerhard Fricker (Dipl. Ingenieur Elektronik). In Kommingen: Ralf Zeller (55, Technischer Leiter). In Riedöschingen: Rainer Linke (Industrie-Fachwirt) und Klaus-Dieter Krämer (Rentner). In Nordhalden: Volker Reichmann (48, Projektmanager) und Anke Lengfseld (48, Bilanz-Buchhalterin). In Hondingen: Horst Fürderer (61, Anwendungsentwickler) und Simon Höfle (49, Unternehmer/Beratungsbranche).
Fraktionssprecher Dieter Selig stellt in der CDU-Liste viel Fachwissen fest. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es uns gelungen, diese 19 Kandidaten für ein Mandat zu begeistern“, zeigt er sich mit den Nominierungen sehr zufrieden. „Es wird aber immer schwieriger, besonders junge Leute für die Kommunalpolitik zu überzeugen. Wir haben über einhundert Personen kontaktiert“, bilanziert Dieter Selig den Vorlaufprozess.
Nicht mehr auf der Liste
Folgende Gemeinderäte kandidieren bei den kommenden Wahlen nicht mehr für die CDU: Oliver Feller (Blumberg), Matthias Lohberger (Kommingen), Christian Schautzgy (Nordhalden) und Mike Tesch (Randen).