Schön war‘s, endlich mal wieder wenigstens ein Hauch Fasnetgoascht in Bad Dürrheim.

Ausgelassen zogen die Narren durch die Stadt, die katholischen Fasnetfrauen waren seit 7 Uhr früh unterwegs, und endlich erklangen zur Schlüsselübergabe die Trommeln des auf dem Rathausplatz einziehenden Fanfarenzuges der Narrenzunft, ergänzt von dem Klang der Narro-Gschells und den Glöckle der Salzhansel.

„Schlüssel raus, Schlüssel raus“, skandierten die Narren und zitierten den Bürgermeister auf den Balkon vor seinem Büro. Jonathan Berggötz war etwas stinkig, wie er erklärte, nachdem die Guggenmusik der Urviecher-Zunft früh um 5.30 Uhr seine Nachtruhe mit gewohnt fetziger Musik beendet hatte. Hin und her ging der närrische Schlagabtausch, bei welchem sich Narren und Stadtoberhaupt die gegenseitigen Verfehlungen und Missgeschicke unter die Nase rieben.

Schließlich gab der Bürgermeister nach und ließ den Schlüssel vom Balkon herab. Nun gehört die Macht wieder den Narren, die fanden, sie hätten den Schlüssel eigentlich gar nicht zurückgeben brauchen, nur um ihn dann wieder zu holen – nachdem sie ihn voriges Jahr ganze 196 Tage hatten.
