Zu einem Brand in einer Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses, bei dem mehrere Hausbewohner durch inhalierte Rauchgase leicht und ein 13-jährige Junge aus der betroffenen Wohnung schwer verletzt worden sind, ist es am Morgen des Maifeiertages, kurz vor 8.30 Uhr, in der Espanstraße in Schwenningen gekommen.
Wie die Polizei mitteilt, sahen Nachbarn im Bereich des Daches Rauch aufsteigen und verständigten Polizei und Feuerwehr. Während die Bewohner aus den unteren Wohnungen das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten, konnten sich von einer fünfköpfigen Familie in der Dachgeschosswohnung lediglich vier Personen rechtzeitig ins Freie retten.
Der Vater, so Polizeisprecher Dietmar Popp auf Nachfrage, habe noch versucht, seinen 13-jährigen Sohn aus der Wohnung zu holen, scheiterte jedoch, da die Rauchentwicklung inzwischen zu groß geworden war.
Brandursache bislang noch unbekannt
Der Feuerwehr und vielen Einsatzkräften gelang es schließlich, den 13-Jährigen aus der stark verrauchten Wohnung zu bergen. Rettungskräfte leiteten bei dem Jungen lebensrettende Maßnahmen ein. Anschließend wurde der Junge ins Schwarzwald-Baar-Klinikum gebracht, von wo aus er, nach einer vorübergehenden Versorgung, mittlerweile mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen wurde.
Aufgrund der Rauchgasinhalation schwebt der Junge aktuell in Lebensgefahr. Von den anderen Hausbewohnern wurden 13 Personen durch Rauchgase leicht verletzt. Die zwei Schwestern des 13-Jährigen im Alter von drei und elf Jahren wurden zur Beobachtung in das Schwarzwald-Baar-Klinikum eingeliefert. Sie konnten dieses zwischenzeitlich wieder verlassen. Alle anderen Hausbewohner wurden nach ambulanter Behandlung entlassen.
Die Feuerwehr konnte den aus bislang unbekannter Ursache entstandenen Wohnungsbrand innerhalb kurzer Zeit löschen, sodass kurz vor 9 Uhr bereits Entwarnung gegeben werden konnte.
Kriminalpolizei ermittelt
Das Gebäude steht im Privateigentum und ist nicht mit Rauchmeldern ausgestattet. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 50.000 Euro. Die Dachgeschosswohnung ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Familie aus dieser Wohnung konnten bei Verwandten untergebracht werden. Die restlichen Hausbewohner durften nach Belüftung der beiden anderen Wohnungen wieder in diese zurückkehren.
Die Feuerwehr aus Villingen-Schwenningen war mit 40 Einsatzkräften im Einsatz. Der Rettungsdienst mit dem DRK Ortsverband hatte 15 Kräfte am Brandort eingesetzt.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache übernommen und erste kriminaltechnische Maßnahmen durchgeführt. Anhaltspunkte auf eine vorsätzliche Brandlegung liegen derzeit nicht vor, so Dietmar Popp.