Die Nominierungsversammlung zur Aufstellung der SPD-Kreistagswahlliste im Wahlkreis VII sowie der SPD-Gemeinderatswahlliste entwickelte sich zu einer dreistündigen Mammutsitzung, was der Tatsache geschuldet war, dass jede Kandidatin und jeder Kandidat die Möglichkeit bekam, sich und seine politischen Ambitionen und Ziele vorzustellen.

Klaus Delisle, langjähriger Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Stockach, sowie Leon Buntz, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bodman-Ludwigshafen, hatten SPD-Mitglieder aus dem Kreistagswahlkreis VII, zu dem die Gemeinden Bodman-Ludwigshafen, Eigeltingen, Hohenfels, Orsingen-Nenzingen, Mühlingen und Stockach gehören, zu der wichtigen Veranstaltung eingeladen, und viele Mitglieder waren dieser Einladung gefolgt.

Als Gast konnte Klaus Delisle auch die SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl begrüßen, die an diesem Tag Termine in Stockach, unter anderem bei der neuen Bürgermeisterin Susen Katter, hatte. Seitzl brachte die nötigen Versammlungsformalien rasch hinter sich, sodass die große Vorstellungsrunde schnell beginnen konnte.

Für den Kreistag kandidieren zehn SPD-Kandidaten und -Kandidatinnen, wobei Claudia Weber-Bastong den ersten Listenplatz belegt. Sie ist bereits seit zehn Jahren Mitglied im Kreistag. Delisle zeigte sich erfreut darüber, dass es ihm gelungen sei, aus allen Gemeinden des Kreises Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, mit einer Ausnahme: Hohenfels/Mühlingen. Er freue sich auch sehr, dass es mit dieser Liste kein „Quotenproblem“ gebe, denn jeweils fünf Frauen und fünf Männer kandidieren auf dieser Liste. „Ich selbst hatte eigentlich nicht mehr vor, zu kandidieren“, erklärte Delisle, aber angesichts der Gefahren, die dieses Mal eventuell der Demokratie drohten, habe er entschieden, noch einmal anzutreten. „Jede Stimme für unsere Demokratie ist wichtig“, betonte er, denn er schloss nicht aus, dass auch in Stockach AfD-Kandidaten zur Wahl antreten werden.

24 Kandidaten für Gemeinderatswahl

Zur Gemeinderatswahl hätte die SPD 28 Leute benennen können. „Leider bleiben in Wahlwies zwei und in Winterspüren und Raithaslach jeweils ein Posten unbesetzt“, bedauerte Delisle, sodass letztendlich insgesamt 24 Leute kandidieren, davon elf Frauen. Die Themen, die sie als Gewählte schwerpunktmäßig besetzen möchten: Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der Radwegesituation, Erhalt des Krankenhauses sowie sozialer und damit fairer Wohnungsbau. Neukandidat Marcel Reiser fordert mehr Beteiligung der Jugend, ebenso Lisa Neubauer, die mehr Lobbyarbeit für Schulkinder fordert. Michael Dorell, Insolvenzsachbearbeiter, möchte die Finanzen der Stadt mehr in den Blick nehmen. „Muss bei der momentanen Finanzlage der Stadt das Projekt Aachpark wirklich sein?“, stellte er als Frage in den Raum. Auch Isabel Dürhammer, die für den Ortsteil Espasingen kandidiert, hat große Bedenken und Einwände, allerdings bezüglich der geplanten Ortsumfahrung Espasingen, bei der zu viel Natur geopfert werden müsse. Wichtiger wäre für sie die Wiederinbetriebnahme des Espasinger Bahnhofs. Und Jürgen Winkler, der stark in die Vereinsarbeit seines Ortsteils Mahlspüren im Hegau eingebunden ist, schildert sehr plastisch, wie ein 17-Jähriger aus Mahlspüren am Samstagabend in eine Disco nach Singen kommen soll, und vor allen Dingen wie wieder zurück – mangelhafter ÖPNV lasse grüßen.

Delisle beschloss den Abend mit Dank an die Kandidatinnen und Kandidaten sowie an Lina Seitzl, die ihrerseits Delisle für dessen großen Einsatz bei der Kandidatensuche dankte.