Wenn es um Menschenleben geht, dann sind die Kameraden im Feuerwehrdienst ganz besonders gefordert. Jeder Handgriff muss sitzen, die Ausrüstung vorhanden sein und im Ernstfall jederzeit 365 Tage im Jahr funktionsfähig bereitgehalten werden. Damit die den Zuschauern routiniert erscheinenden Abläufe bei einer Jahresübung, wie in der vergangenen Woche in Raithaslach, im realen Einsatz genau so sicher vonstatten gehen, dafür bedarf es neben einer guten Ausbildung auch einer guten Führung. Die Übungsannahme wäre im Ernstfall tatsächlich tragisch gewesen.

Folgende Meldung ging bei der Leitstelle ein: Vier Kinder sind im Obergeschoss des ehemaligen Rathauses durch starke Rauchentwicklung eingeschlossen. Im selben Haus gibt es eine weitere vermisste Person. Deren Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Die Alarmierung erfolgte bei dieser Übung wohl ein letztes Mal noch über die Sirene. Künftig werden die Mitglieder der Feuerwehr auch in Raithaslach ausschließlich über die digitalen Meldeempfänger zu Einsätzen gerufen. Schnell war die Feuerwehr zur Stelle, das MLF (Mittleres Löschfahrzeug) der Abteilung habe sich wieder einmal bewährt, so der Kommandant der Stockacher Feuerwehr, Uwe Hartmann. „Im Ernstfall wären hier sicherlich noch die Nachbarwehr und die Drehleiter der Abteilung Stadt angefordert worden.“ Für die Übungssituation wurde hiervon abgesehen.

Die vermisste Person, bei der es sich in der Annahme um den Hausmeister handelte, wurde zügig von den Atemschutzgeräteträgern bei einem Heizungsbrand im Keller gefunden. Vor dem Gebäude erfolgte die medizinische Erstversorgung. Die Druckentlüftung im Treppenhaus sorgte dafür, dass auch die Kinder alsbald aus dem Obergeschoss befreit werden konnten. Bei den Statisten handelte es sich um die fünf Raithaslacher Jugendfeuerwehrmitglieder. Diese werden von Markus Wenger und Annalena Knapp von der Abteilung Mahlspüren im Hegau ausgebildet, so der Raithaslacher Kommandant Markus Kaupert.

Rückmeldung an den Autor geben