Singen (pm/jem) Michael Fuchs kennt man als Präsidenten des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein. Aber Fuchs kann auch anders, denn er ist nicht nur Entwickler von Museen und Ausstellungen, sondern auch passionierter Maler. Laut einer Ankündigung zeigt der in Radolfzell und Berlin lebende Künstler aktuell Bilder im MAC-Museum in Singen. Fuchs kam viel in der Welt herum, heißt es weiter. Erst ging er an die Kunstschule Stuttgart, dann folgte ein Aufenthalt in Paris. Von dort ging es nach New York, hinein in die Künstlerszene der 80er Jahre. Galerien seien bald auf ihn aufmerksam geworden. Aber die Reise ging weiter. Nach Madrid und Berlin folgte Hamburg.
Thomas Warndorf ist Öffentlichkeitsbeauftragter beim Museum Art and Cars. Er meint zur aktuellen Ausstellung: „Als ein Vielreisender hat er unzählige Flughäfen, Hotels, Bahnhöfe, Einkaufszentren und deren gleichförmige Gesichtslosigkeit kennengelernt. Transitorte, die Menschen verschlucken, um sie alsbald wieder auszuspucken. Keine Identität, keine Personalität. Orte, deren Funktion mehr oder weniger in Warten besteht. Mit Menschen, die ihre Beziehungslosigkeit zum Aufenthaltsort kompensieren mit dem Dauerblick auf das Handy, diesen Rettungsring im großen Meer der Einsamkeit. Michael Marcel Fuchs ist Ethnologe, Kulturwissenschaftler und Künstler. Auf diesem Boden gründet seine aktuelle Malerei. Er beobachtet Menschen, die sich an solchen Orten aufhalten. Es ist ein wissenschaftlicher Untersuchungsansatz, der als teilnehmende Beobachtung bekannt ist. Er macht daraus ein Experiment, reale Datenerhebung der modernen Kulturwissenschaft in bildnerische Form zu übersetzen. Er malt Menschen, die in diesem zeitlosen Nichts Masken aufsetzen, die ihre Identität nicht mehr finden.“
Die Ausstellung ist bis zum 22. September in der Mac 1-Galerie zu sehen.