Der Waldorfkindergarten ist schon jetzt in Vorfreude auf seinen Umzug. Wegen Lieferschwierigkeiten in der Baubranche wird der Ortswechsel in den Neubau im Lindenhain aber voraussichtlich erst zum 1. Dezember stattfinden. Ab September gibt es für drei Monate eine Übergangslösung, über die die Eltern schon informiert sind. Im Markussaal kann der Waldorfkindergarten seine Arbeit bis zum Umzug in das neue Gebäude fortsetzen. Die Stadt hat sich für die Einrichtung sehr ins Zeug gelegt. Der Umzug soll Anfang Dezember vollzogen sein. Lieferschwierigkeiten bei Baustoffen führen zur Verzögerung.

Der Entwurf des Waldorfkindergartens des Gottmadinger Architekturbüros Riesterer sieht einen zweigeschossigen Bau in Holzbauweise vor.
Der Entwurf des Waldorfkindergartens des Gottmadinger Architekturbüros Riesterer sieht einen zweigeschossigen Bau in Holzbauweise vor. | Bild: Entwurf: Büro Riesterer

Die Leiterin des Waldorfkindergartens, Janet Hannemann, sowie Gila Prochazka-Beurer vom Vorstand und Frank Kilchert (zuständig für Finanzen) erzählen dem SÜDKURIER, dass sie zunächst sehr überrascht waren, dass sie im Herbst 2019 ganz plötzlich die Kündigung der Räume bekommen haben. „Leider haben vor der Kündigung weder mit dem Vermieter noch mit der Einrichtung Sinnesreich Gespräche stattgefunden“, so Kilchert. Inzwischen habe man sich aber mit der Situation arrangiert. „Wir sind der Stadt sehr dankbar, dass sie nun ein neues Gebäude errichtet“, so Hannemann. „Ohne die Hilfe der Stadt hätten wir nicht gewusst, wie es weiter geht“, ergänzt Kilchert.

Der Mietvertrag, der auf Ende August 2021 gekündigt worden war, macht nun eine Übergangslösung notwendig. Eine Gruppe wird noch in den Räumen bleiben, die anderen beiden Gruppen ziehen bis zum endgültigen Umzug in den Lindenhain in den Saal der Markusgemeinde.

Die Stelle, wo der neue Waldorfkindergarten entsteht, sah am 24. Juni so aus. Wegen Lieferverzögerungen beim Material wird der Bau wohl ...
Die Stelle, wo der neue Waldorfkindergarten entsteht, sah am 24. Juni so aus. Wegen Lieferverzögerungen beim Material wird der Bau wohl erst Anfang Dezember bezugsfertig sein. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

„Wir haben die Räumlichkeit dort kürzlich angeschaut“, so Gila Prochazka-Beurer. Es würden dort Trennwände errichtet, so dass die vorübergehende Arbeit in den zwei Gruppen dort möglich sein wird. „Die Stadt übernimmt auch diesen zusätzlichen Umzug in den Markussaal und die vorübergehende Einlagerung der Küchen“, so Prochazka-Beurer. Sicher werde man in der Übergangszeit auch improvisieren müssen, aber dies stärke sicher auch die Gemeinschaft, sagt Janet Hannemann.

Das neue Gebäude entsteht dort, wo früher der Schulkindergarten im Lindenhain war. Dieses alte Gebäude war abgerissen worden, der Schulkindergarten für Kinder mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist nun in der ehemaligen Pestalozzischule in der Münchriedstraße untergebracht.

Diesen Gruppenraum kann der Waldorfkindergarten noch bis zum Umzug in den Neubau im Lindenhain nutzen. Im Bild (von links) Gila ...
Diesen Gruppenraum kann der Waldorfkindergarten noch bis zum Umzug in den Neubau im Lindenhain nutzen. Im Bild (von links) Gila Prochazka-Beurer (Vorstand), Frank Kilchert (zuständig für Finanzen) und die Leiterin der Einrichtung Janet Hannemann. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Das neue Gebäude wird in Holzbauweise erstellt. Mit der Bodenplatte soll laut Auskunft von Christian Kezic, Leiter der Abteilung Gebäudemanagement, am 5. Juli begonnen werden. „Die Gesamtkosten für den Hochbau belaufen sich aus aktueller Sicht auf 1,621 Millionen Euro“, so Christian Kezic. Darin seien die Abbruchkosten für den alten Schulkindergarten in Höhe von etwa 135.000 Euro enthalten. Für die Ausstattung der Einrichtung und die Anpassung der Außenanlagen kommen weitere 170.000 Euro hinzu. Nach dem aktuellen Bauzeitenplan sollten die Holzbauteile ab Anfang August montiert werden.

„Die Stadt investiert also insgesamt 1,791 Millionen Euro“, so Kezic. Der Bund hat der Stadt Singen aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2020 bis 2021“ einen Zuschuss in Höhe von rund 407.000 Euro bewilligt. Die Differenz in Höhe von 1,384 Millionen Euro müsse die Stadt aus eigener Kraft aufbringen.