Im Singener Stadtwald soll mehr für den Naturschutz getan werden. Der Gemeinderat verschaffte sich kürzlich bei Überlingen am Ried einen Eindruck von dem geplanten Alt- und Totholzkonzept des Forstrevierleiters Julian Filipp. Dieses sieht die Flächenstilllegung in Form von Waldrefugien sowie Biotopbaumgruppen vor. Dies teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemeldung mit.

Alte Baumbestände werden nicht genutzt

„Hierfür werden alte Baumbestände mit einer ununterbrochenen Habitattradition aus der Nutzung herausgenommen – im Sinne eines Gesamtkonzepts des Waldes als Ökoraum“, wird Filipp in der Meldung zitiert. Und weiter: „Im Gegensatz zu früheren Zeiten, wo der Wald ‚aufgeräumt‘ war, weil die Menschen Reisig als Brennholz gesammelt haben, ist Totholz im Wald lebensnotwendig.“ Unzählige unterschiedliche Tierarten würden in Strukturen wie beispielsweise Höhlen und Großhöhlen, Kronenbrüchen, Totholz oder Großhorsten einen Lebensraum finden.

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Biotopbaumgruppen sollen aus etwa 15 Bäumen bestehen, die schon gewisse Strukturen aufweisen. Ihre Ausweisung erfolgt während des alltätlichem Forstgeschäfts und hilft, die Arbeitssicherheit auf der Fläche zu gewährleisten. Durch die Biotopbaumgruppen ist das Alt- und Totholzkonzept relativ flexibel.

34 Hektar werden unberührter Ökoraum

„Ziel ist es, fünf Prozent der Fläche des Singener Stadtwaldes – also etwa 34 Hektar – künftig als unberührten Ökoraum zu nutzen, wovon drei Prozent Flächen Waldrefugien und zwei Prozent Biotopbaumgruppen wären“, informiert Filipp laut der städtischen Mitteilung. Die Waldrefugien würden vor allem im Bereich Schienerberg sowie auf einigen Flächen in der Hegau-Niederung liegen. Die Gruppen und Einzelbäume werden dort ausgewiesen, wo sie zu finden sind und wo die Sicherheit dem nicht im Wege steht. Dies sei im ganzen Stadtwald möglich.