Elmar Veeser

Nun fand also der Bürgerbeteiligungsprozess "Leitbild Tengen 2030" in der Büßlinger Körbeltalhalle seinen vorläufigen Abschluss, wobei die Verabschiedung der Leitlinien und Maßnahmen im Gemeinderat noch ansteht. Von vorneherein war klar, dass in dieser dritten Veranstaltung keine großen Änderungen mehr vorgenommen würden, dafür war der Prozess zur Entwicklung des Leitbilds, das die Weichen für Tengens Zukunft mittel- und langfristig stellen soll, schon zu weit fortgeschritten. Es bestand allerdings die Möglichkeit, bei einem Tässchen Kaffee und leckerem Nusszopf die Ergebnisse aus den vorhergegangenen beiden Veranstaltungen, die nun als Leitlinien formuliert und aus denen konkrete Maßnahmen mit Zeitfenster abgeleitet worden sind, noch zu ergänzen und zu kommentieren.

Bürgermeister Marian Schreier dankte allen Beteiligten und betonte, dass er doch von einigen Bürgeranliegen und -forderungen überrascht worden sei, wie etwa die nach der Geschwindigkeitsbegrenzung in den Wohngebieten auf 30 Kilomater pro Stunde. Viele Wünsche und Ideen aus der Bevölkerung seien berücksichtigt worden, wie etwa die Verlängerung der Öffnungszeiten des Bauhofs, wobei er dabei nur ein Beispiel von vielen herausgriff.

Eine andere Maßnahme betrifft die Zurverfügungstellung eines Bürgerrufautos, das aus Umweltgründen ein Elektrofahrzeug sein und dazu diesen soll, die Teilorte besser miteinander zu verbinden. Natürlich muss dann auch ein Ladepunkt eingerichtet werden. Vielfältig sind die geplanten Maßnahmen, die nach Themengebieten strukturiert worden sind – wie etwa wirtschaftliche Entwicklung, Lebensqualität, Vereine und Ehrenamt, Versorgung und schließlich Landwirtschaft, Natur und Tourismus. Ferner waren die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sich bei Projekten zu engagieren, wie zum Beispiel bei der Kinderferienbetreuung oder bei der Pflege von Streuobstwiesen. Das Leitbild der Stadt sei nicht mit der Verabschiedung durch den Gemeinderat beendet, wie Schreier betonte, sondern münde dann in einen kontinuierlichen Prozess ein, bei dem im regelmäßigen Turnus die Leitlinien überprüft und die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen offen kommuniziert würde, wobei zukünftige notwendige Änderungen und Anpassungen durchaus möglich seien.

Bürgermeister Marian Schreier zeigte sich im Rückblick sehr zufrieden darüber, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger am Leitbildprozess beteiligt und dabei hunderte von Ideen und Vorschläge eingebracht hätten. Der Translake GmbH aus Konstanz, die den Bürgerbeteiligungsprozess seit Beginn koordiniert und moderiert, oblag die Aufgabe, alle Eingaben zu sortieren und zu strukturieren.

Wichtig für den Erfolg war auch die sogenannte Spurgruppe, ein Bürgergremium, das extra für den Bürgerbeteiligungsprozess aus der Taufe gehoben worden war. Diesem Gremium, das sich aus jeweils einem Vertreter pro Teilort zusammensetzt, oblag die Aufgabe, die Menschen zu mobilisieren, die Veranstaltungen zu organisieren und deren Ablauf mit Ideen zu bereichern.

Leitbild Tengen 2030

2015 startete der Bürgerbeteiligungsprozess mit einer schriftlichen Bürgerbefragung, im Sommer letzten Jahres strömten dann mehrere hundert Bürger zur Auftaktveranstaltung nach Tengen, um sich einzubringen. Darauf folgte die zweite Veranstaltung in Wiechs am Randen, bei der es um den Blick in die Zukunft ging. In Büßlingen waren nun die Bürger zum vorläufig letzten Mal gefragt, sich aktiv in den Prozess einzubringen. Deren Kommentare werden nun noch eingearbeitet, damit im Gemeinderat das Leitbild, das die Weichen für Tengens Zukunft stellt, verabschiedet werden kann.