Ein erster Preis ist es nicht geworden. "Aber die Ideen von Daniel Stettler haben Einduck hinterlassen", berichtet Doris Banzhaf von der evangelischen Landeskirche in Baden auf Nachfrage des SÜDKURIER. Gemeinsam mit der württembergischen Landeskirche, der katholischen Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg/Stuttgart haben die Kirchen im Land den ökumenischen Wettbewerb Christentum und Kultur ausgeschrieben. Der Singener Gymnasiast Daniel Stettler hat sich daran beteiligt und eine künstlerische Präsentation mit schriftlicher Reflexion eingereicht. Ganz praktisch entwarf, gestaltete und druckte er christliche Symbole auf Textilien. "Mich hat die Frage beschäftigt, wie tragbar christliche Symbole sind?", erklärte er zur Preisverleihung in Karlsruhe. Die Antwort hat er nicht nur in Form eines Buchpreises bei der Verleihung im Hanns-Löw-Haus in Karlsruhe bekommen, sondern auch ganz authentisch am Interesse von Hausmeister Uwe Hauser aus Karlsruhe: "Die kurze Hose aus der Stettler-Kollektion hätte er am liebsten gleich gekauft", erzählt Banzhaf nach der Preisverleihung.
113 Schüler der allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien stellten sich mit ihren Beiträgen der Konkurrenz. „Wir freuen uns über die große Resonanz des Wettbewerbs in den Oberstufen der Schulen im Land“, betonte der Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, der in diesem Jahr die Auszeichnungen vornahm. Großartig sei, dass sich so viele junge Leute beteiligt hätten. Es wurden zwei erste, ein zweiter und vier dritte Preise sowie mehrere Buchpreise verliehen. Die ersten Preise erhielten Stella Faber aus Balingen und Daniel Gruner aus Stuttgart, einen zweiten Preis Charlotte Neher aus Maulbronn, dritte Preise Filomena Kiefer und Gionatan Sole aus Bruchsal, Sharon Starmüller aus Heidenheim und Maren Sting aus Nürtingen.
Mit insgesamt 89 Arbeiten kamen zehn mehr in die Bewertung, als im vergangenen Jahr.
Den Wettbewerb hatten Katholiken und Protestanten erstmals im Schuljahr 2003/2004 ausgeschrieben, um Oberstufenschüler anzuregen, sich mit dem Zusammenhang von Religion und Kultur in der Gesellschaft zu beschäftigen. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh dankte den Teilnehmern für ihre Vorschläge: "Die Arbeiten machen deutlich, dass Glaube und Religion wichtig sind für das Miteinander in Kirche und Gesellschaft, aber auch für eine persönliche Freiheit, die in die Verantwortung führt und nicht mit Beliebigkeit zu verwechseln ist.“
Die siebenköpfige Jury bildeten Vertreter des kulturellen Lebens, von Wissenschaft und Forschung, des Ministeriums beziehungsweise der Schulabteilungen der Regierungspräsidien und der Kirche. Für die Organisation ist jeweils ein Vertreter oder eine Vertreterin der evangelischen Landeskirchen und der Bistümer in Baden-Württemberg aus dem Bereich Religionspädagogik verantwortlich.
Insgesamt zehn Beiträge zeichnete die Jury mit einem Buchpreis aus: Neben Daniel Stettler wurden Katharina Sophia Antoni aus Bruchsal für ihre Arbeit zum Thema Ehe und Familie ausgezeichnet, Carolin Ayen aus Mössingen legte ihren Schwerpunkt auf die Musik, Anja Gamerdinger aus Bruchsal beschäftigte sich mit dem Thema Reformation unter der Fragestellung „Wie beeinflusste Martin Luther die römisch-katholische Kirche in Deutschland?“, Julia Geiger und Florian Greulich aus Tauberbischofsheim reichten eine gemeinsame, sozialkritische Arbeit zu „Kirche der Armen ein und Malena Hinrichs aus Schopfheim hinterfragte das Einkaufsverhalten im 21.
Jahrhundert unter dem Titel „Wie beeinflusst Glaube das Konsumentenverhalten?“ Alina Jankowsky aus Dußlingen stellte in ihrer biblisch-theologischen Arbeit die Frage „Hat Gott Humor?“ Eine weitere, mit Buchpreis ausgezeichnete Arbeit von Theresa Laier aus Öhringen, widmete sich Luthers Romreise. Julian Plachtzik aus Heidenheim analysierte das Christsein in einer pluralen Gesellschaft. Eine Arbeit zum Weihnachtsfest präsentierte Hannah Schlosser aus Ellwangen.
Die Preisverleihung
- 2017 hieß Bildungsreferent Christoph Schneider-Harpprecht im Karlsruher Hanns-Löw-Haus Festgäste, Wettbewerbsteilnehmer und religionspädagogische Lehrkräfte willkommen. Ordinariatsrätin Susanne Orth vom Erzbistum Freiburg führte in den Wettbewerb ein.
- 2100 Euro Preisgeld gab es zu gewinnen. Der erste Preis ist mit 500 Euro dotiert und wurde zweimal vergeben, der zweite Preis mit 300 Euro und der dritte Preis, der viermal vergeben wurde, ist mit 200 Euro dotiert. Dazu kamen die zehn Buchpreise für weitere Arbeiten.
- 500 Jahre Reformation sei Anlass gewesen, dieses Thema in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei mahnte Cornelius-Bundschuh an, das Thema nicht nur historisch zu betrachten: "Reformation liegt nicht nur hinter uns, sondern stets auch vor uns“, so der badische Landesbischof. (bie)