Der Herbst hält mit großen Schritten Einzug, daher wandeln sich auch die Dekorationen in Haus und Hof. An vielen Orten gibt es mittlerweile bereits die ersten Kürbisse zu kaufen, und in den Gärten weicht der verblühte Sommerflor den herbstlichen Pflanzen im Beet oder den Balkonkästen. Ulrike Joss und Christina Kästle aus Orsingen haben beide viel Freude an ihrem Garten und den Pflanzen darin. Sie sind Mitglieder im Bezirksvorstand der Landfrauen Stockach-Engen. Diese veranstalten jährlich Kurse, bei dem Frauen sich ihre eigenen Herbstkränze unter fachkundiger Anleitung binden können.

Die Unterlagen für die Kränze bilden meist Strohrömer, welche man zum Beispiel im Stockacher ZG Raiffeisenmarkt jederzeit bekommen kann, und um welche mit Hilfe eines auf einem Holzstab gewickelter Bindedraht dann die gewünschten Pflanzen aufgebracht werden. Wichtig ist laut Ulrike Joos, „das Material vorab in gleichen Längen zurechtzuschneiden und sie griffbereit neben sich auf den Arbeitstisch hinzulegen“. Dies sei eigentlich die Garantie für einen gleichmäßigen Kranz.

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Ganzjahreskranz als Option

Es eignen sich jedoch ebenso rankende Gewächse, welche sehr starke und mit zunehmendem Alter verholzende Triebe bilden, wie die der Clematis oder der gewöhnlichen Waldrebe. „Mit ihrer längsfaserigen Borke an den älteren Zweigen haben sie einen interessanten und sehr rustikalen Charakter“, erklärt Christina Kästle. „Aus ihnen kann man tolle dekorative Kugeln formen, oder mit nur wenigen Ästen einen Ganzjahreskranz winden, den man mit wenigen kleinen Veränderungen immer wieder aufs Neue durch den Jahreslauf verwenden kann.“

Der Star bei den Kursen sind meist die Kränze mit Hortensien, erzählt sie im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Auch in diesem Jahr konnten dank einer großzügigen Spende einer Familie aus Liptingen die Frauen „ganz stilvolle“ Dekokränze mit nur einer Pflanze winden. Diese werden gerne mit einem Windlicht und einer Kerze oder nur als Blütenring an der Wohnungstüre eingesetzt.

Drahtringe sind im Trend

Neu hinzugekommen waren in diesem Jahr herbstliche Kränze auf Drahtringen in unterschiedlichen Größen und Formen. Auch diesem Trend wolle man sich nicht verschließen, so die beiden Frauen. „Es braucht ein gutes Gefühl für die Komposition von Trockengräsern und Blüten, aber es hat mir riesig Spaß bereitet, auch Kränze in dieser Form zu binden“, so Kästle. Gerade bei den jungen Mitgliedern seien diese Kränze ganz hoch im Kurs und würden ganzjährig zur Dekoration verwendet.

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Was braucht man, um einen Herbstkranz zu binden?

Zuerst muss festgelegt, welche Art von Kranz entstehen soll. Auf jeden Fall sind bei gebundenen Kränzen eine Unterlage (Drahtring umwickelt mit SÜDKURIER-Zeitung als Upcycling-Idee, Heu oder Stroh möglich) das Wichtigste. Eine Gartenschere für den Zuschnitt der Materialien sowie eine Rolle Wickeldraht werden immer benötigt.

Wer sich für den rustikalen Kranz aus Clematis oder Weinrebe entscheidet, kann sich selbst aus den Ästen eine Ringform erstellen, welche meist auch fast ohne Drahtfixierung in sich verflochten hält.

Hingucker machen sich in der Mitte gut

Wer es unauffällig und natürlich liebt, kann hier mit Winzerdraht (Bindedraht mit brauner Papierummantelung) oder einem klassischen, aber voll im Trend liegenden Stück Wurstgarn arbeiten, um ihn zu fixieren. Damit kann auch in dessen Mitte ein Herz, ein Stern oder ein Hase aufgehängt werden. Außerdem können mit Heißkleber Dinge wie Zapfen, Rinde, Schneckenhäuser, Heu und Trockenblumen aufgeklebt werden.

Für Kränze mit grünen und frischen Pflanzen lohnt sich ein Blick bei der Abgabestellte für Grünschnitt in den Gemeinden oder das Klingeln bei einer netten Nachbarin. Gerne werden so auch eine Hand voll Efeu oder ein par Lampionblumen verschenkt. Mit etwas Moos oder Thuja lassen sich gut und schnell größere Bereiche als Fläche auf dem gekauften Strohkranz bedecken. Einen kleinen farbigen Glanzpunkt schaffen Zieräpfel oder Zierquitten, welche man bei einigen Obsthöfen in der Region kaufen kann. Auch Hagebutten sind besonders hübsch im satten Grün.