Die Planungsphase für das Haus der Vereine ist abgeschlossen und der erste Kostenvoranschlag für dessen Bau liegt der Gemeinde Öhningen vor. Nach der jüngsten Kostenberechnung könnte das Haus der Vereine mit etwas mehr als drei Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Baukosten liegen damit um 325.000 Euro höher als bei der ersten Berechnung im November des Vorjahres.
In der jüngsten Sitzung des Öhninger Gemeinderats informierte Bürgermeister Andreas Schmid aber auch über die Bewilligung der Förderung aus Landesmitteln in einer Höhe von 360.000 Euro. Das Förderprogramm umfasst den Zuschuss für den Bau des Gebäudes, für die Aufenthaltsräume und für den Bau eines Probelokals.
Der Badische Sportbund könnte den Bau nach Abschluss eines für 25 Jahre angelegten Nutzungsvertrags mit dem Fußballclub mit weiteren Zuschüssen in Höhe von 200.000 Euro unterstützen, stellte Bürgermeister Andreas Schmid in Aussicht. Da noch kein Beschluss seitens des Sportbunds vorliegt, sollte der Gemeinderat nun entscheiden, ob das Projekt dennoch in die Ausschreibung gehen sollte.
Das sagen die Räte
René Zimmermann (CDU) legte den Gemeinderäten nahe, „umgehend in die Ausschreibung zu gehen – unabhängig von den Zuschüssen, die kommen oder nicht kommen“. Seines Erachtens gebe es keinen Hinderungsgrund, sofort anzufangen. Die Zeit dränge, da sich der Musikverein nach der Aufgabe des Probelokals in einer Übergangslösung befinden würde. Eine Ausschreibung sei keine Auftragsvergabe, sagte René Zimmermann: „Die Gemeinde sollte keine weitere Zeit verlieren.“
Für Justus Wolf (IGW) waren nicht nur die Baukosten von Relevanz, sondern auch die Betriebskosten des Gebäudes. In der Projektvorstellung vermisste er beispielsweise eine potenzielle Wärmerückgewinnung bei der Abluft in den Duschen. Andreas Schmid regte an, dass dies in die Ausschreibung parallel aufgenommen werden könnte.
Der Heizungsplaner verwies auf die bereits vollzogene Planung, mit dem Ziel kostengünstig bauen zu wollen. Der Wunsch nach solch einer Anlage würde wegen deren Dimensionen eine neue Planung benötigen, erläuterte der Planer. Die Lüftung sei aktuell an der Decke vorgesehen, die gewünschte Anlage bräuchte aber größere Räume. Andreas Schmid schlug dem Rat vor, einen Energieberater einzubeziehen.
Das Problem mit den Kosten
Christine Schäfer (NL) erinnerte an die vom Rat beschlossene Obergrenze für die Baukosten in einer Höhe von 2,5 Millionen Euro. Die erste Schätzung zeigten Kosten von 2,8 Millionen Euro. Stand heute koste nun der Bau über drei Millionen Euro – und das ohne die Kosten für die Außenanlagen zwischen der Schule und dem Haus der Vereine. Schäfer wollte zwar das Projekt nicht beeinträchtigen, doch sie könne der Ausschreibung nicht zustimmen. Ihres Erachtens sei der Bau viel zu teuer.
Zur Senkung der Kosten regte Thorsten Otterbach (IGW) an, die Konstruktion des Daches zu ändern und den Holzbau gemeinsam mit dem Fensterbau auszuschreiben. Es sei heute üblich, dass beim kosteneffizienten Holzbau die Fenster bereits in der Fabrik eingebaut und nicht einzeln auf die Baustelle gefahren würden.
Simon Klose (CDU) widersprach diesen Vorschlägen. Für ihn bedeute eine neue Konstruktion des Daches einen Eingriff in die Statik des Gebäudes. Und ob die gemeinsame Ausschreibung Kosten reduzieren würde, hinge vom Potenzial des Auftragnehmers ab. Klose zweifelte eine Kostenreduktion in einem sechsstelligen Bereich an.
So wird abgestimmt
Andreas Schmid gab dem Rat den am weitesten gehenden Antrag von René Zimmermann (CDU) zur Abstimmung. Der Gemeinderat beschloss mit einer Zweidrittelmehrheit die Ausschreibung der vom Architekten vorgeschlagenen Gewerke und hieß eine Überprüfung des Energiekonzepts für gut.