Trigger lösen gleich Mehrfaches aus. In der Elektrotechnik einen Schaltvorgang durch einen Impuls. In der Psychologie eine emotionale Reaktion durch eine Erinnerung. Und zur Fasnacht ein Zucken der Glieder durch närrische Musik. Im Moment könne man die Restriktionen noch verkraften, erläutert die ehemalige Präsidenten der Weiler Bülleblärri, Brigitte Wiedemann. Doch wenn man den ersten Musikschlag der Fasnacht hören würde, finge das Herz gleich an zu jucken. Wichtig sei jedoch, dass die Menschen diesmal zu Hause bleiben, so die Sicht der Trägerin des Dackelordens über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Den Fasnachttrigger gebe es daher nur am Schmotzigen Dunschtig und im Kreis der Familie.

Die Wochen närrischen Treibens werden von Brigitte Wiedemann diesmal auf einen einzigen Tag komprimiert. Doch dafür lässt sie es am Schmotzigen Dunschtig im Kreis der Familie richtig krachen: Der Tag soll mit einem Fasnachtsfrühstück beginnen und in ein traditionelles Mittagsessen mit Bratkartoffeln und Kutteln münden. Zur Kaffeezeit wird es Fasnachtsküchle geben und am Abend Heringe mit Backsteinkäs und Büllesalat.

Großer Fundus an Fasnachts-Erinnerungen

In den eigenen vier Wänden gibt es passend gekleidet am Abend einen Hemdglonker. Und für den ganz privaten bunten Abend mit Spielen greift Brigitte Wiedemann auf ihren immensen Fundus an Schätzen für die Narrenspiegel zurück – inklusive 36 Fotoalben, die die Fasnacht in Erinnerung halten. Da man trotz des reichhaltigen Essens zu Hause bleiben müsse, dürfe ein Bülleschnaps aus eigener Herstellung und gegen das Völlegefühl nicht fehlen. Ebenso lädt sie bei Fasnachtsmusik zu einem Tanz mit der Enkelin ein.

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Unklar sei jedoch, wie sie den letzten närrischen Abend mit der Verbrennung der Fasnacht gestalten wolle und ob sie die selbstgestalteten Narrenbäume im weitläufigen Garten verbrennen dürfe. Zumindest sollen die Bäume beim Kehraus gefällt werden. Auf die traditionelle Einladung zu einem Aschermittwoch-Essen wolle Brigitte Wiedemann in diesem Jahr verzichten. Doch das sei ja kein Beinbruch, tröstet sich die Närrin.