Wer im Landkreis Konstanz wohnt, weiß: Die Bahnanbindung ist hier nicht ganz so gut. Das wissen auch die Konstanzer Bundestagsabgeordneten Lina Seitzl (SPD), Andreas Jung (CDU) und Ann-Veruschka Jurisch (FDP). Sie haben daher eine ganz einfache Forderung an die Deutsche Bahn (DB): „Der Landkreis darf nicht abgehängt werden.“ Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Bei einem Kennenlerntreffen mit Clarissa Freundorfer, der Konzernbevollmächtigten der DB für Baden-Württemberg, haben die Konstanzer Bundestagsabgeordneten Jung, Jurisch und Seitzl erneut Verbesserungen für die Fahrgäste in der Region gefordert. Die drei Abgeordneten setzen sich weiterhin gemeinsam für eine unterbrechungsfreie Anbindung der Region über die Gäubahn an den Stuttgarter Hauptbahnhof ein, sofern das technisch und betrieblich möglich ist.
Immer wieder wird die Durchbindung der Gäubahn von Singen nach Stuttgart unterbrochen und durch einen Schienenersatzverkehr (SEV) ergänzt. Zuletzt war das der Fall nach Pfingsten. Der Grund für die Sperrungen: der durchgängige zweigleisige Ausbau der Schienen.



Abgeordnete fordern Lösung
„Die vorgesehene Unterbrechung in Stuttgart-Vaihingen und die Aussicht auf jahrelangen Schienenersatzverkehr auf der Gäubahn sind nicht hinnehmbar. Die Bahn muss eine Lösung finden, damit die Region nicht über Jahre abgehängt ist“, so Jung, Seitzl und Jurisch. Nach aktuellem Planungsstand droht der Landkreis, bis in die 2040er-Jahre von einer durchgehenden und zuverlässigen Zuganbindung an den Stuttgarter Hauptbahnhof und den überregionalen Fernverkehr abgeschnitten zu werden.
Zum Vergleich: Während die DB aktuell auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim das fortschrittliche Modell der Generalsanierung umsetzt, sind die Maßnahmen auf der Gäubahn nicht passgenau aufeinander abgestimmt. Bei einer Generalsanierung bündelt die DB die Bauarbeiten, bei der Gäubahn werden die Sanierungen stückchenweise umgesetzt.
Mit Blick auf den derzeit eingeführten SEV auf der Riedbahn finden Seitzl, Jung und Jurisch: „Es wäre das Mindeste, dieses Modell für einen ambitionierten Ersatzverkehr auch auf die Gäubahn zu übertragen. Außerdem fordern wir seit Monaten dringend eine dauerhafte ICE-Verbindung nach Konstanz über die Schwarzwaldbahn, damit eine bequeme, umstiegslose Verbindung Richtung Norden jederzeit gewährleistet ist.“ Das müsse in den nächsten Fahrplan eingeplant werden.
Die Bahn dürfe sich nicht darauf zurückziehen, dass es sich womöglich wirtschaftlich für sie nicht lohne. „Es geht hier darum, frustrierte Kunden aus unserer Region bei der Stange zu halten. Da muss das Unternehmen Bahn auch einmal tiefer in die Tasche greifen“, so die drei Abgeordneten.