Landwirtin, Aktivistin, Klimaschützerin, Lebensmittelretterin – all das beschreibt die 25-jährige Lisa Kreitmeier ganz gut. Die gebürtige Konstanzerin strahlt Zuversicht aus. Sie ist fest entschlossen: Kreitmeier hat sich für die Freie Grüne Liste (FGL)/Grüne zur Kommunalwahl aufstellen lassen. Am 9. Juni steht ihr Name auf Listenplatz 1 ihrer Partei.
Der Name Kreitmeier ist in Konstanz schon recht bekannt. Lokalpolitisch ist bereits Christiane Kreitmeier sowohl im Konstanzer Gemeinderat als auch im Kreistag tätig – ebenfalls für die FGL und die Grünen. Lisa Kreitmeier ist ihre Tochter. Doch die 25-Jährige ist längst selbst politisch aktiv.
Im Januar war sie eine der Hauptverantwortlichen, welche die Großdemonstration mit 14.000 Teilnehmern gegen Rechtsextremismus und für Demokratie organisiert hat. „Es ist unser aller Aufgabe und Pflicht, die Demokratie zu verteidigen“, begründet sie ihr Engagement. Deshalb ist sie im Bündnis „Konstanz für Demokratie“ aktiv.
Ernährung ist ihr Steckenpferd
Auf der politischen Bühne in Konstanz ist die junge Frau mit den kurzen Haaren schon längst eine feste Größe. Jetzt möchte sie auch einen Sitz im Gemeinderat. Doch was steht auf ihrer Agenda? Der Kampf gegen Rechtsextremismus? Klimaschutz? Mobilitätswende? Soziale Gerechtigkeit? Gesundheit?
Die Antwort ist im ersten Moment überraschend: Es ist das Thema Ernährung. Doch auf den zweiten Blick ist die Überraschung weniger groß, denn Lisa Kreitmeier ist gelernte Landwirtin. „Ich bin total erfüllt von der Arbeit an der Erde“, sagt sie.
„Ernährung ist der Grundstein unseres Lebens“, erläutert sie weiter. Sie habe großen Einfluss auf die Gesundheit, das Klima und die Wirtschaft. Von daher müsse eine gute Ernährungsstrategie Bestandteil jeder erfolgreichen Klimaschutz- oder Gesundheitsstrategie sein. Deshalb möchte sie gerne mehr gesundes Essen in die Mensen und Kantinen der Stadt bringen.
Vor allem regionale Produkte sollen auf den Tellern der Kinder in den Kitas, Kindergärten und Schulen landen. Da habe es die Stadt bisher versäumt, mehr Einfluss zu nehmen. Bereits jetzt ist Kreitmeier im Konstanzer Ernährungsrat und beim Foodsharing-Projekt Mitglied, das Lebensmittel vor der Tonne rettet.
Frauen sollen sich sicherer fühlen
Überhaupt liegt es Kreitmeier am Herzen, die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Öffentliche Aufenthaltsorte in Konstanz sollten besser gestaltet werden. Der Stephansplatz ist so ein Beispiel. In dem Platz stecke viel Potenzial, um die Aufenthaltsqualität innerhalb der Innenstadt zu erhöhen – sowohl für die Konstanzer als auch Touristen.
„Die Bürger sollten bei der Entscheidungsfindung mehr eingebunden werden“, findet sie. Gremien wie Bürgerrat und Bürgerbudget sollten mehr ausgebaut werden. „Es ist lohnenswert, Bürger mehr miteinzubeziehen. Viele haben tolle Ideen“, sagt sie.
Ein weiteres wichtiges Thema für die 25-Jährige: Frauenpolitik. Bestimmte Orte seien zu dunkel. Frauen fühlen sich dann auf dem Heimweg unsicher. Sie wünscht sich daher eine bessere Beleuchtung. „Das Licht kann dimmbar sein, damit es auch Insektenfreundlich ist“, erklärt Kreitmeier, die in puncto Frauensicherheit auch gleich an den Klimaschutz denkt. Gerne möchte die junge Konstanzerin auch die Frauenhäuser stärken. „Wir müssen mehr Anschlusswohnungen den Frauenhäusern zur Verfügung stellen“, sagt sie entschlossen. Denn jeder in der Stadt solle sich sicher fühlen.
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