Laut Stadträtin Gisela Kusche sollen die Gassen der Altstadt – mit Ausnahme des Anwohnerverkehrs zu Parkhäusern und Garagen – Sperrgebiet für PKWs werden. Es gehe darum, neue attraktive Flächen für Fußgänger zu schaffen und das Radfahren im Schritttempo weiter zuzulassen.

"In der Innenstadt müssen Fußgänger und Radfahrer die Könige sein", sagt FGL-Stadtrat Peter Müller-Neff, der sich seit Jahren für die autofreien Altstadtgassen einsetzt.

Eindeutige Meinung der Bewohner und Händler

Die Stadtverwaltung führte zu diesem Thema nun eine Befragung der Bewohner und der Gewerbetreibenden in den betroffenen Gassen durch. Das Ergebnis ist eindeutig: Rund 85 Prozent der Teilnehmer sehen Nachteile in einer Ausweitung der Fußgängerzone.

Neben den beiden betroffenen Gassen wurden auch die Tirolergasse und die Hohenhausgasse in die Befragung einbezogen. 248 Fragebögen wurden eingeworfen oder per Mail zugestellt – 131 wurden ausgefüllt zurückgeschickt oder zurückgemailt.

Unternehmer brauchen das Auto vor dem Laden, sagen sie

Sebastian Nadj vom Amt für Stadtplanung und Umwelt: "Hier ist kein Parksuchverkehr zu beobachten und auch kein Durchgangsverkehr. Das Unfallaufkommen ist genau so unauffällig wie das Geschwindigkeitsniveau."

Außerdem spiele die Münzgasse eine Hauptrolle im Radverkehr. Hier befinden sich einige private Stellplätze und Garagen. In der Zollernstraße sind mehrere inhabergeführte Geschäfte ansässig, deren Geschäftsmodell eine Erreichbarkeit mit dem Auto erforderlich macht.

Die Zollernstraße hätte zudem eine Bedeutung für die Erreichbarkeit weiterer Bereiche der Altstadt wie der Wessenbergstraße und der Salmannsweilergasse. Bei einer Umwandlung in eine Fußgängerzone sei von unerwünschten Verkehrsverlagerungen auf andere Straßen wie die Hofhalde auszugehen.