Allzu leicht fällt es, sich über den Konstanzer Flugplatz zu amüsieren: Buckelpiste, Moorgebiet, als Fläche zu wertvoll, um sie einigen wenigen Fliegern und einmal im Jahr Seenachtfest-Campern zu überlassen.

Das ist zu kurz gesprungen.

Ja, Konstanz hat ein Flächenproblem. Nicht nur beim Wohnraum. Die Stadt kann auch Unternehmen ab einer gewissen Größe nichts anbieten, um sie vom Fortzug nach Radolfzell oder Steißlingen oder noch weiter weg abzuhalten. Ergo braucht es Gewerberäume am Flugplatz.

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Warum dann nicht Nägel mit Köpfen machen und die Fläche gleich komplett umräumen?

Weil im Flugbetrieb ein noch verborgenes Potenzial schlummert. Und damit ist nicht nur die Icarus-Initiative gemeint. Sie hielt die Uni kürzlich mit im Rennen um den Exzellenzstatus, die Wissenschaftler nutzen den Flugplatz als Basis für ihre Experimente.

Abgesehen davon lässt sich heute kaum abschätzen, welche Bedeutung die Luft-Mobilität in Zukunft einnimmt. Erste Unternehmen denken bereits über Drohnenbahnhöfe zur Paket-Zustellung nach, auch selbstfliegende Flugtaxis sind irgendwann keine Utopie mehr.

Wäre der Flugbetrieb ein für allemal gestrichen worden, so hätte sich Konstanz eine große Chance genommen.