In Hohenfels gibt es im Rahmen des Förderprogramms Quartiersimpulse neue Erkenntnisse der Wir!-Projektgruppe. In Anbetracht dessen, dass die Vorstellung der Bürgerkonzeption Corona-bedingt nicht stattfinden konnte – sie war für Mitte April vorgesehen gewesen -, stellte die Gemeinde Hohenfels nun die wichtigsten Ergebnisse der Wir!-Projektgruppe „Alte Grundschule“ in Liggersdorf in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.

Zwischen November 2019 und Februar 2020 wurden in Hohenfels Bürgertische, auch Bürgerwerkstätten genannt, veranstaltet. Es konnten aber bisher aufgrund der Pandemie die Ergebnisse noch nicht der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und zugänglich gemacht werden. Hohenfels‘ Bürgermeister Florian Zindeler betonte jedoch: „Ziel ist und bleibt es, diverse Projekte zur Umsetzung zu bringen.“

Gemeinde, Bürgerverein und Einwohner planen gemeinsam

Laut Sitzungsvorlage wurden in der Vergangenheit zwei von der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit dem zivilgesellschaftlichen Partner, dem Bürgerverein „Hohenfels hat Zukunft“, gestellte Förderanträge abgelehnt. In diesen Anträgen ging es darum, Projekte wie zum Beispiel die Bürgergemeinschaft oder die Nutzung der alten Grundschule Liggersdorf mit fachlicher Begleitung voranzutreiben. Trotz der Ablehnung und um die Zeit zu nutzen, arbeitete in der Zwischenzeit jedoch eine Projektgruppe weiter an dem Plan für Umnutzung und Umgestaltung der alten Grundschule.

Die Erkenntnisse der Wir!-Projektgruppe im Rahmen eines Teilprojekts „Vision 2020-2030: Neues Leben und Wohnen für Jung und Alt in der Gemeinde Hohenfels“ bezogen sich auf verschiedene Wohnformen für Senioren. Das wichtigste Augenmerk ist das selbstbestimmte Wohnen zu Hause, in Gemeinschaft und barrierefrei.

Alte Grundschule wäre von der Lage her ein idealer Standort

Ideen waren zum Beispiel ambulant betreute Pflegewohngruppen oder Wohngemeinschaften in einer Art Wohnwerkstatt-Wohnareal, die von einer Bürgergemeinschaft mit interessierten Bürgern betrieben werden könnte. Auch ein Mehrgenerationenwohnen war eine Idee. Standort für solche Modelle könnte das alte Schulgebäude in Liggersdorf in Kooperation mit der Gaststätte sein, die auch Kontakt mit dem Dorfleben bedeutet.

Positive Aspekte der alten Schule seien die ideale Lage in der Ortsmitte mit Rathaus und Einkaufsmöglichkeit im nahen Umfeld und ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück mit Garten, der sowohl einen Treffpunkt als auch eine Marktmöglichkeit für regionale Produkte sein könnte.

Das könnte Sie auch interessieren

Die alte Grundschule ist zudem eine Liggersdorfer Institution, in der viele Hohenfelser früher zur Schule gingen. Sie vereine Ortsbild und Tradition und solle als Gebäude erhalten werden. „Jedes alte Haus, das abgebrochen wird, ist auch ein Seelenverlust für die Gemeinde“, heißt es in der Projektzusammenfassung.

Ob die alte Schule aber unter Denkmalschutz stehe, müsse noch geklärt werden. Sie könnte die Planungen unter Umständen auch zu sehr einschränken oder zu weniger optimalen Nutzungslösungen und höheren Kosten führen. Derzeit wird die alte Schule als Unterkunft für Obdachlose und Flüchtlinge genutzt, für die dann eine alternative Lösung gefunden werden müsste.

Erschwert der Denkmalschutz ein solches Projekt?

Die Frage sei auch, ob es Baulasten gibt. Hier sollen eine Machbarkeitsstudie und eine Vorplanung mit Kostenermittlung für Klarheit sorgen. Rat Elmar Freudemann (FUW) machte sich Gedanken über die Finanzierung dieser Aktionen: „Was für eine Summe kommt da auf die Gemeinde Hohenfels zu für die Umsetzung?“

Bürgermeister Florian Zindeler antwortete: „Ein Teil der Kosten für die Machbarkeitsstudie ist schon gedeckelt. Es können sicherlich noch diverse Förderungen abgerufen werden.“ Genauere Angaben könne man derzeit noch nicht machen. Am Geld scheitere es normalerweise aber nicht, da viele Wohnungen von Privaten getragen würden. Es ist geplant, in der Gemeinderatssitzung am 27. Juli die Bürgerkonzeption und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorzustellen.