Das Hilzinger Freibad ist in die Jahre gekommen. Doch bevor die Sanierung starten kann, muss klar sein, welche Fördertöpfe angezapft werden können. Dabei steht die Richtung, die die Entwicklung des Freibads Hilzingen gehen wird, nach der Präsentation des Sanierungskonzepts durch das Büro Bauraum GmbH, Konstanz, und die IST EnergiePlan GmbH, Müllheim, wohl weitgehend fest.
Die beiden Firmen bekamen viel Lob aus den Reihen des Rats. Wann man mit der Sanierung beginnen wird, steht allerdings in den Sternen. Denn auch auf Hilzingen scheinen als Auswirkung der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs finanziell prekäre Jahre zuzukommen.
Als Nächstes wird nun die Gemeindeverwaltung die Förder-Möglichkeiten abklopfen. Danach will der Rat weiter sehen. Die beiden beauftragten Fachbüros hätten die Vorgaben und Wünsche für die Sanierungsstudie passgenau umgesetzt, betonte Bürgermeister Holger Mayer. Die nun in der Sitzung vorgestellte Sanierungsstudie fußt auf einem Vorentwurf, der mit dem Gremium in einer Klausurtagung ausführlich weiter entwickelt wurde.
Becken, Technik, Gastronomie
Wie kann nun das rund fünfzig Jahre alte Bad für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht werden? Sanierungsbedürftig sind nach der Prüfung durch die Fachleute die Auskleidung des bestehenden Beckens, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechende Badewassertechnik und der Gastronomiebereich. Die erforderlichen Maßnahmen könnten in zwei Bauabschnitten erfolgen – was die Finanzierung überschaubarer machen würde.
Zur Beckenauskleidung liegen zwei verschiedene Varianten vor: Einmal die nach Angaben der Fachleute fast unbegrenzt haltbare mit Edelstahl. Sie käme inklusive des Beckenumgangs aktuell auf rund 4,2 Millionen Euro. Die Erneuerung dieser sogenannten Bodenplatte wäre bei einer Auskleidung des Beckens mit Folie um eine Million billiger, allerdings müsse man davon ausgehen, dass die Folie nach 15 Jahren erneuert werden müsse.
6,25 oder 7,3 Millionen Euro
Das Kombi-Becken mit seinen sechs 50-Meter-Bahnen soll in der jetzigen Form erhalten werden. Im Nichtschwimmerbereich würde eine 30 Meter lange Edelstahlrutsche die jetzige ersetzen. Beide Varianten sehen eine Absägung des Beckenkopfes vor – damit würde der Wasserspiegel um 23 Zentimeter höher liegen. Das neue Technikgebäude stünde nach dem Vorschlag der Fachbüros am südlichen Beckenrand. Hier könnte dann auch eine Wärmehalle entstehen.
Das Kleinkinderbereich ist laut Studie in einem guten Zustand. Anders hingegen die Gastronomie. Hier wird an eine Zusammenführung des Gastronomiebereichs des Freibads und der benachbarten Minigolfanlage gedacht. Ein geschlossener Gastraum würde eine für einen Pächter attraktive Ganzjahresnutzung ermöglichen. Als Gesamtkosten für die Folien-Lösung werden 6,25 Millionen Euro genannt, für die Edelstahl-Variante knapp 7,3 Millionen Euro.