Es sei ganz anders als auf einem Campingplatz, völlig ruhig. Man sei in der Natur, schwärmt Angelika Wilde. Sie ist auf der Fahrt von Frankfurt in Richtung Alpen und sichert sich telefonisch den heutigen Stellplatz für ihren Bulli auf dem Magdalenenhof.

Das Ehepaar Thomas und Gabriele Hägele, die den Bio-Obstbaubetrieb führen, stellen dort für Campingfreunde drei Plätze zur Verfügung. Auf Wunsch zusätzlich mit Toilettenbenutzung, Wasser und Strom.

Mehr als nur ein Stellplatz

Angelika Wilde und ihr Ehemann Theo sind nicht zum ersten Mal bei Hägeles zu Gast. Sie haben den Hof bereits auf einer anderen Reise kennengelernt und schätzen neben der tollen Lage die Möglichkeit, Einblick in die Produktion des landwirtschaftlichen Betriebs nehmen und neben pflückfrischen Äpfeln weitere regionale Produkte im Hofladen einkaufen zu können.

Dass die jeweiligen Hofläden durch die Camper mehr Kunden haben, ist vom Reise- und Genussführerbuch Landvergnügen ausdrücklich gewollt. Über den Kauf des Buches erhält man hier eine Jahresvignette. Diese berechtigt, auf 1100 Höfen in Deutschland im Camper oder Wohnmobil kostenlos eine Nacht zu verbringen.

Hofläden generieren Kunden

Der Einkauf ist keine Pflicht, wird aber gewünscht, um die Gastgeber für ihren Aufwand zu entschädigen. Und so mancher zufriedene Gast mache dann später auch immer wieder mal nur wegen des Hofladens einen Besuch auf dem Magdalenenhof, erzählt Gabriela Hägele.

Die Eheleute sind seit drei Jahren Gastgeber unter der Landvergnügen-Ägide. Die Leute, die bei ihnen übernachten, sind nach ihren Erfahrungen sehr naturliebend und stünden oft in irgendeiner Beziehung zur Landwirtschaft. Gerade zum Beispiel hat einer von Hägeles Berufskollegen aus dem Kinzigtal sein Zelt auf dem Bio-Apfel-Hof aufgeschlagen.

In der Natur übernachten: Gabriela und Thomas Hägele bieten in Hilzingen inmitten von Obstanlagen drei Stellplätze für Camper oder Zelt an.
In der Natur übernachten: Gabriela und Thomas Hägele bieten in Hilzingen inmitten von Obstanlagen drei Stellplätze für Camper oder Zelt an. | Bild: Ingeborg Meier

Corona-Boom im letzten Jahr

Eine ausgesprochen starke Nachfrage nach ihren Zeltplätzen haben Hägeles im vergangenen Jahr erlebt. Die Corona-Beschränkungen ließen den Inlandsurlaub boomen, die Übernachtungsmöglichkeiten waren knapp. Die Stellplätze mit ihrem tollen Panoramablick waren regelmäßig ausgebucht. Bis zu drei Zelte, Campervans und Bullis standen – sobald Camping erlaubt war – täglich inmitten der Obstanlagen.

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In der jetzigen Sommersaison ist das Interesse um einiges geringer – viele machen wieder Urlaub im Ausland. Bis die Sommerferien in Baden-Württemberg anfingen, habe es nur wenige Anfragen und Online-Buchungen gegeben – obwohl das Ehepaar nicht mehr nur auf Landvergnügen-Gäste setzt, sondern nunmehr auch Gastgeber bei MyCabin ist.

Über die von der Bundesregierung als Kultur- und Kreativpilot ausgezeichnete Konstanzer Start-Up-Vermittlungsplattform lassen sich online für wenig Geld knapp 900 naturnahe Übernachtungsmöglichkeiten von Lugano bis Flensburg buchen. Volker Riede vom nur wenige hundert Meter entfernten Krützenbühlerhof ist ebenfalls einer der MyCabin-Gastgeber. Auch er bezeichnet die derzeitige Buchungssituation als ruhig.