Nein, eine wirkliche Konkurrenz war Roland Kunze nicht. Neun von zehn Wählern haben sich für den Amtsinhaber entschieden, was angesichts der bereits zwei Amtszeiten ein sehr gutes Ergebnis für Michael Klinger ist. Denn so ist nun mal die Zeit: Egal ob auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene – stets wird nicht nur gewählt, sondern zugleich auch immer gern abgewählt. Der Amtsbonus hat vielerorts dem Malus Platz gemacht, der sich in etlichen Fällen weniger aus der Kritik an der Politik oder Person speist, sondern seine Ursache in einer allgemeinen Unzufriedenheit hat.
Dennoch fällt der Übergang zum kommunalen Alltagsgeschäft schwer. Denn zu den Besonderheiten des Wahlergebnisses zählt, dass jeder zehnte Wähler eine Art Phantom wählte. Roland Kunze war auf Plattformen im Internet präsent, auf die Teilnahme an der offiziellen Kandidatenvorstellung der Gemeinde dagegen verzichtete er und bei der Podiumsdiskussion des SÜDKURIER offenbarten sich bei Roland Kunze eklatante Wissenslücken über die kommunalpolitischen Aufgaben in Gottmadingen. Es bleibt ein Rätsel, warum knapp zehn Prozent der Wähler für ihn stimmten.