Der Rohstoff Holz ist in der Region knapp geworden. Das wurde nun auch in der jüngsten Büsinger Gemeinderatssitzung angesprochen. Wie vielfach in den Medien zu lesen ist, exportieren viele europäische Schnittholzhersteller ihre Ware derzeit in die USA. Im Corona-Jahr 2020 exportierte Deutschland – wie in der Sitzung erläutert wurde – rund 12,7 Millionen Kubikmeter, das waren 42,6 Prozent mehr als 2019. Gut die Hälfte davon ging nach China. Genau dies bekommt jetzt die Gemeinde Büsingen zu spüren. An der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend wurde bekannt, dass beim Neubau der Badi-Gebäude im Rheinfreibad mit einer Kostenerhöhung von 22,5 Prozent zu rechnen ist. Die ursprünglich geschätzten Baukosten lagen – weil die deutsche Exklavengemeinde Büsingen zum Schweizer Wirtschaftsraum zählt – in Höhe von 896.000 Franken.

Ratsmitglieder akzeptieren Kosten

Die unsicheren Lieferfristen und die Lage beim Schnittholz haben – wie es in der Sitzung hieß – deutsche Gewerbebetriebe vermutlich davon abgehalten, Angebote für den Badi Neubau einzureichen. Das Schaffhauser Architekturbüro Oechsli und Partner, das mit dem Neubau beauftragt ist, hat den Gemeinderat auf Vereinfachungen und Einsparmöglichkeiten hingewiesen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Kostenerhöhung um 22,5 Prozent konnte den Büsinger Gemeinderat nicht abschrecken. „Die Badi soll wieder mindestens 30 Jahre halten, da dürfen wir jetzt nicht allzu sparsam sein“, sagte beispielsweise die Büsinger Gemeinderätin Sandra Wacker. Der Gemeinderat schloss sich dieser Meinung an und nahm den Kostenvoranschlag einstimmig zur Kenntnis. Anschließend beschloss der Gemeinderat ebenso einstimmig die Vergabe der meisten Bauarbeiten an Firmen aus der Region Schaffhausen, die Angebote eingereicht haben.

An der nächsten Gemeinderatssitzung sollen weitere Gewerke wie die für Elektroinstallation und für die Küche vergeben werden.