Echte Narren hält noch nicht einmal das Coronavirus von närrischem Spott und Späßen ab. Das haben die Mitglieder und Freunde der Narrenzunft Engen mit ihrem diesjährigen Zunftabend bewiesen. Statt in der Stadthalle schaute das Publikum dieses Mal von der heimischen Couch zu. Nach der Fasnachtseröffnung verlegte die Zunft nun so bereits die zweite Veranstaltung ins Internet.
Eine Mischung aus aktuellen Auftritten und Höhepunkten vergangener Zunftabende versprach Präsident Sigmar Hägele, der durch das Programm führte. Im Häs oder verkleidet, mit dem Engener Fasnetskistle mit närrischen Leckereien versorgt, solle der virtuelle Zunftabend Freunden und Familie „einige schöne Stunden“ bescheren, so Hägele.
Gelungene Mischung aus neuen und nicht vergessenen Auftritten
Im Anschluss zeigten die Akteure ihre ganze Kreativität, mit der sie ein Corona konformes Programm auf die Beine gestellt hatten. So zogen sich die Mitglieder des Fanfarenzugs jeweils an ihr „stilles Örtchen“ zurück und spielten gemeinsam. Die Kinder von der Glockenziel-Kita zeigten, wie Fasnacht in der Notbetreuung abläuft und schmetterten den Engener Narrenmarsch. Feuerwehrmann Gerold Honsel ließ in seiner Büttenrede das Finanzamt nach allen Regeln der Bürokratie vorschriftsmäßig abbrennen, während sich Wirt Dominik Grömminger eindringlich für einen Bier-Lieferdienst einsetzte, getreu dem Motto „sieben Bier sind auch eine Mahlzeit“.
Angelehnt an die Erklärvideos der Komikerinnen Carolin Kebekus und Martina Hill erklärten Narren-Nachwuchs Ines und Tim Bösinger als Dennis und Larissa „den Welt den Coronavirus„. Einen närrischen Rückblick unternahm nicht nur der Fanfarenzug mit seinem Lied „Enge isch ä schöne Stadt“, sondern auch die Bänklehocker Marlene und Michael Wehrle, die es verrückt finden, „wenn wir uns aufregen, dass wir an der Fasnet Masken tragen müssen“.
Närrisch sein trotz allem
Spätestens als sich der Fanfarenzug die Frage stellte, wer nach dem virtuellen Zunftabend eigentlich das Internet putze, war klar: Humor und närrisch sein, das geht auch in Zeiten wie diesen. Ein dreifaches Narri – Narro!