Engen – Die Narrenzunft Hohenhewenteufel hat ihre Fasnacht zum ersten Mal mit der Aufführung der Sage um den im Berg Hohenhewen lebenden Teufel begonnen. Demnach schlummerte der Teufel früher im Inneren des Hegauberges und machte sich nur dann bemerkbar, wenn jemand den Berg erkunden wollte. Eines Tages jedoch wollte er sich nicht mehr verstecken und entstieg dem Berg, begleitet von Blitzen und Rauch, um sich allen zu zeigen. Daraufhin machten sich immer mehr Menschen auf, um den Berg zu erkunden, da sie den Teufel ja nicht mehr fürchten mussten. Als dieser davon erfuhr, wurde er furchtbar wütend. Ein Nachtwächter auf der anderen Seite des Berges erfuhr davon und schloss mit dem Teufel den Pakt, dass er, der Nachtwächter, den Berg bewachen und jeden markieren würde, der sich ihm näherte. Im Gegenzug sollte der Teufel dem Nachtwächter überall hin folgen. Seit dieser Zeit kommt der Teufel jedes Jahr zur Fasnachtszeit im Gefolge des Nachtwächters vom Berg herab.
Bei der Aufführung war der Weg von der Anselfinger Hütte nach oben beleuchtet. Plötzlich stieg Rauch auf, und Kettengeklirr war zu hören. Von Weitem war der Oberteufel, an einer Kette vom Nachtwächter gezogen, erkennbar. Die Beiden stiegen langsam den Berg hinunter und näherten sich dem närrischen Volk. Als sie unten ankamen, war die fünfte Jahreszeit eröffnet.
Den Zuschauern und Akteuren machte das Wiederaufleben der Legende sichtlich Spaß – obwohl die etwas unheimliche Atmosphäre manchem einen Schauer über den Rücken jagte. Hubert Kessler, der Zunftmeister der Hohenhewenteufel, freute sich, dass trotz des gleichzeitig stattfindenden Neujahrsempfangs der Stadt Engen einige Zuschauer da waren.
Er begrüßte insbesondere die Narrenfreunde von den Hewenschreck Immendingen, den Turmhexen aus Aach und den Mühlengeistern Eigeltingen. Bei Wurst, Getränken und humorvollen Gesprächen ließ man den Abend ausklingen, und die Vorfreude auf eine frohe Fasnacht war allen Anwesenden anzumerken. Für die Veranstalter, die Hohenhewenteufel, endet die fünfte Jahreszeit sogar erst am 23. März, da sie seit einigen Jahren am Fasnachtsumzug in Colmar teilnehmen.