Mit den Reparaturen und Instandsetzungen an der Brudertalbrücke geht es erst im kommenden Jahr los. "Die Berechnungen der Lasten für die neuen Lager laufen noch", erklärt Helmut Mayer von der Neubauleitung Singen des Regierungspräsidiums Freiburg. Momentan ist nach dem Bruch eines von 20 Rolllagern im Mai alles gesichert. Nicht nur die Stelle mit dem weggebrochenen Lager an einer der Brückenstützen, sondern auch alle anderen sind zur Sicherheit unterstapelt.
"Wir kontrollieren alle vier Wochen die Lager", sagt Mayer. "Bisher gab es keine neuen Schäden." Klar ist, dass alle verbliebenen 19 Rolllager zwischen Pfeilern und Brückenkörper ausgetauscht werden sollen, also auch alle, die baugleich mit dem sind, das gebrochen ist. Wann genau der Austausch im Jahr 2017 beginnen wird, ist noch nicht klar. Neben den Berechnungen für die neuen Rolllager laufen laut Mayer parallel auch Planungen für die Instandsetzung der Brudertalbrücke. Es werde untersucht, was am wirtschaftlichsten sei. Die Überlegungen gehen von Reparaturen bis hin zu einem Teilneubau.
Die Brudertalbrücke entstand Anfang der 1970er-Jahre, ist 337 Meter lang und 36 Meter hoch. Obwohl immer die Rede von einer Brücke ist, sind es eigentlich zwei getrennte Bauwerke. Jede Fahrtrichtung läuft auf einer eigenen Brücke. Jeweils sieben breite Stützen tragen eine Brücke. Insgesamt gibt es also 14 Pfeiler und vier Widerlager. Letztere sind am Übergang der Brückenkörper zum Erdboden. Zwischen Brückenkörpern und Pfeilern gibt es 36 Lager verschiedener Typen. 20 davon sind Rolllager und eines von ihnen war das, dessen Fehlen im Mai festgestellt wurde.
Das gebrochene Lager lag unter der Brücke in einer Wiese. Die Fehlstelle ist deutlich von der kleinen Straße zum Eiszeitpark aus zu sehen, die unter der Brücke hindurch führt. Sie liegt unter den Fahrspuren Richtung Stuttgart. Pressen halten die Brücke an dieser Stelle in Position.