Als die Sirenen in Eigeltingen heulten und sechs Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn durch den Ort fuhren, war zum Glück nichts passiert. Doch zahlreiche Zuschauer konnten eine realistische Jahresübung verfolgen und die Feuerwehrangehörigen gewannen wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen. Für die Zuschauer wurde die Übung wieder von Hugo Kenner moderiert. Auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen in der Bachstraße wurde ein Entstehungsbrand und vermisste Personen gemeldet. Der Rauch, der aus der Scheune drang, kam von der Nebelmaschine. Denn hier stand die Säge, die durch einen technischen Defekt in Brand geraten war, so die Übungsannahme.
Schnell war Einsatzleiterin Natascha Glück vor Ort und erkundete die Lage. Gleich danach schickte sie Trupps unter Atemschutz in das Ökonomiegebäude, um zwei Personen zu suchen und zu retten. Zeitgleich begannen die Löscharbeiten. Durch die typische verwickelte Bauweise mit vielen Anbauten und die große Brandlast bestand die Gefahr, dass sich der Brand schnell ausbreitet und auf Nachbargebäude übergreift. Als Brandlast galten die vielen und schnell brennbaren Materialien im Holzschuppen ebenso wie seine Bauweise. Bei den vielen Riegelstellungen um das Wohnhaus und die angrenzenden Gebäude unterstützte die Leistungsspangen-Gruppe der Jugendfeuerwehr die Angehörigen der Einsatzabteilung. Die Jugendlichen entnahmen Wasser aus dem Krebsbach.
Bei der Versorgung der Verletzten kamen die neu ausgebildeten Sanitäter der Gesamtwehr unter Felix Wolpert zum Einsatz. Die zwei Frauen, welche die Verletzten mimten, hatten einen offenen Bruch am Bein und eine leichte Rauchgasvergiftung. Zudem übten sie die Wiederbelebungsmaßnahmen an einem speziellen Torso. Hier konnten sie nicht nur die Herzmassage und Beatmung präsentieren, sondern auch das Intubieren und den Einsatz eines Defibrillators (AED). „Die Feuerwehr-Sanitäter zeigten, was sie im Ernstfall auch als Helfer vor Ort leisten könnten“, erklärte die Pressesprecherin der Feuerwehr Regina Glatt. Die Sanitäter der Gesamtwehr sind im Ernstfall auch für die Einsatzkräfte der Feuerwehr wichtig, denn sie riskieren dabei oft ihr Leben.
Bei der anschließenden Übungsbesprechung in der Lochmühle gab es viel Lob für die Feuerwehrangehörigen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Oexl beobachtete die Abläufe der Übung genau und befand: „Die neu ausgebildeten Gruppenführer Natascha Glück und Alexander Martin zeigten einen super Ablauf. Es hat besonders Spaß gemacht, die jungen Kameraden zu beobachten.“ Nicht nur darum hatten sie die Beförderung zum Löschmeister durch Abteilungskommandant Markus Reichelt verdient. Hatten sie doch zuvor auch viel ihrer Freizeit in die Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule investiert. Auch der Eigeltinger Bürgermeister Alois Fritschi war voll des Lobes für die geleistete Arbeit bei den Einsätzen und bei der Jahresübung. Er betonte: „Die Feuerwehr ist kein Verein, sie ist ein Teil der Gemeinde.“