Die Wasserversorgung von Eigeltingen soll für die digitale Zukunft bereit gemacht werden. Immer wieder war in der jüngsten Gemeinderatssitzung sowohl von der Verwaltung, den Gemeinderäten und Ortsvorstehern zu hören: „Der Wassermeister Joachim Fuchs mahnt das schon lange an.“ So hörten alle dem Vortrag von Joachim Hammer vom Ingenieurbüro RBS wave sehr genau. Denn zudem stehen hohe Kosten von fast 900.000 Euro dafür an.

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Bürgermeister Alois Fritschi betonte: „RBS wave ist ein sehr solides Büro. Was uns vorgestellt wurde, ist zukunftsweisend. Alles andere wäre nur Flickwerk.“ Zudem würde das Geld über die Wassergebühren wieder an die Gemeinde fließen. So stimmte der Gemeinderat den Vorschlägen zu und will Anfang kommenden Jahres die Ausführungsplanung genehmigen. Ob und wie stark die Gebühren steigen, wurde noch nicht besprochen.

Wo genau die Probleme liegen

Nach einem Besprechungstermin von Joachim Hammer, Hauptamtsleiter Daniel Schweizer und dem Wassermeister Joachim Fuchs hätten sich die Probleme sehr schnell herauskristallisiert. Dazu gehören störanfällige Wasserversorgungsanlagen, Hochbehälter, Pumpwerke, Wasserzählerschächte und die Datenaufzeichnung beziehungsweise das Prozessleitsystem. Da die öffentliche Wasserversorgung zur Daseinsfürsorge der Gemeinde gehöre, bestehe dringend Handlungsbedarf, betonten alle drei.

Zur Aufgabe des Ingenieurbüros gehörten die Durchsicht der Versorgungsanlagen auf Alter und Sicherheit der elektrotechnischen Anlagen aber auch der Zustand des aktuellen Fernwirksystems mit der IT-Sicherheit. Ebenso wurden die Fragen besprochen, ob eine permanente Überwachung und Bedienung der Prozess- und Messdaten sowie die Nachrüstung von Objektschutzmaßnahmen erwünscht sind. Und nicht zuletzt wurde geklärt, ob die Optimierung oder der Ersatz von Messtechnik angeraten ist und ob/wie eine Alarmierung bei Störungen gewünscht wird.

Verschleiß in den Pumpwerken und Hochbehältern

Die vorhandenen Anlagen der Eigeltinger Wasserversorgung wurden 1990 oder 1991 erbaut, das Baujahr des Pumpwerk Eigeltingen wird sogar noch mindestens zehn Jahre älter geschätzt. Das Pumpwerk Münchhöf und der Hochbehälter Münchhöf wurden 2006 erbaut. „Auch wenn eine Anlage teilweise optisch in einem guten Zustand erscheint, haben alle Anlagenteile das entsprechende Alter, sowie damit auch die entsprechenden Schaltspiele, was zu Verschleiß führt“, erklärte Hammer.

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Er fügte an, dass es aufgrund der Altersstruktur der einzelnen Anlagen sicherlich immer häufiger Probleme und Reparaturen geben werde und damit die Betriebszuverlässigkeit nachlassen werde. Weiter berichtete er, dass aktuell eine zusammenhängende und lückenlose Aufzeichnung von Messdaten ist nicht vorhanden sei, eine Fernbedienung von Aggregaten nur sehr eingeschränkt möglich sei und eine gezielte Alarmierung bei Störung nicht möglich sei.

Pläne für eine neue Anlage

Der Gemeinderat entschied daher es soll eine neue Anlage auf dem heutigen Stand der Technik geben. „Wir, als Planungsbüro würden das Prozessleitsystem der Firma FlowChief empfehlen. Dies ist oder wird in unmittelbaren Nachbargemeinden eingesetzt. Somit kann in einem eventuellem Vertretungsfall, oder aber auch ‚nur‘ bei Fragen über den kurzen Dienstweg kommuniziert werden“, riet Hammer.

Dem schlossen sich die Gemeinderäte ebenso an, wie dem Vorschlag mit einer Übertragung über Mobilfunk zu beginnen. Mit der Aufschaltung einzelner Stationen soll im kommenden Jahr begonnen werden. Mittelfristig können die Stationen nach und nach an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Die Entwurfsplanung soll bis Jahresende fertig gestellt werden. Für die Ausschreibungen und die Fertigstellung der Maßnahmen rechnete Hammer mit einem Jahr: „Das ist aber sehr sportlich.“