Post aus New York von Antonio Guterres, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, bekam kürzlich der junge Allensbacher Elias Pfeffer. Dieser hatte sich zusammen mit einem internationalen Netzwerk von Fridays-For-Future-Gruppen an Guterres gewandt, um den Amazonas-Regenwald in Südamerika zu retten.

Der Generalsekretär solle so schnell wie möglich eine UN-Generalversammlung einberufen. Und diese möge eine Notfall-Resolution verabschieden und die weitere Vernichtung des Regenwalds als massiven Verstoß gegen das Pariser Klimaabkommen bewerten.

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Dann könnte der internationale Strafgerichtshof in Den Haag gegen alle Verantwortlichen – allen voran Brasiliens umstrittenen Präsident Jair Bolsonaro – wegen globalen Genozids oder Verbrechen gegen die Menschheit vorgehen.

Antwort des UN-Generalsekretärs erhalten

Nun hat der UN-Generalsekretär tatsächlich geantwortet. Dafür sei man dankbar, so Elias Pfeffer. Antonio Guterres lobt das Engagement von Pfeffer und seinen Fridays-For-Future-Mitstreiter aus Brasilien, Indien, Italien, Peru, Portugal, Südafrika und Uruguay.

Und er versichert, dass der Klimawandel eine seiner Top-Prioritäten sei. Aber Guterres weist auch darauf hin, dass es die UN-Geschäftsordnung nicht zulasse, dass er selbst eine Generalversammlung einberufe.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bei einem Termin im Dezember 2019. (Archivbild)
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bei einem Termin im Dezember 2019. (Archivbild) | Bild: Eraldo Peres/AP/dpa

Für Elias Pfeffer und die anderen Fridays-For-Future-Aktivisten ist aber klar: „Jetzt kommt es auf die Taten an – weniger auf Worte.“ Denn der Regenwald sei bereits zu rund 20 Prozent vernichtet und drohe zusammenzubrechen, wenn dort weitere große Flächen gerodet würden.

Der Regenwald ist stark bedroht

Und weil damit einer der größten CO2-Speicher der Welt ausfallen würde, wäre die im Pariser Abkommen genannte maximale Erderwärmung von 1,5 Grad nicht einzuhalten, so der 21-jährige Student, der sich dabei auf den Weltklimarat und internationale Wissenschaftler beruft.

Die Folge wäre der weltweite Klimakollaps, wodurch die Wahrscheinlichkeit deutlich sinken würde, dass die Erde auch in Zukunft für Menschen bewohnbar bleibe. Und dieser Klima-Kipp-Punkt drohe noch in diesem Jahr. Die Zeit dränge also, betont Pfeffer.

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Deshalb haben er und seine Mitstreiter sich nun an den Präsidenten der UN-Generalversammlung gewandt, Tijjani Muhammad Bande. Sie appellieren, er möge umgehend die Mitgliedsstaaten kontaktieren und möglichst noch im Juni eine Notfall-Sondersitzung zur Rettung des Regenwalds einberufen.

„Laut der Geschäftsordnung muss mindestens eine Nation den Antrag zur Einberufung hierfür stellen“, erklärt der junge Allensbacher. Deshalb sei man nun mit Greenpeace International und anderen Organisationen in Kontakt, um als großes, weltweites Netzwerk weiter zu arbeiten.

Der Aktivist sieht deutsche Unternehmen in der Pflicht

Eine weitere Möglichkeit, Bolsonaro vielleicht zu stoppen, wäre eine wirtschaftliche Boykottdrohung zum Beispiel der großen deutschen Supermarktketten gegen Brasilien, meint Pfeffer. Eine solche Drohung englischer Supermärkte habe dafür gesorgt, dass in Brasilien die Verabschiedung eines Gesetzes aufgeschoben worden sei, das die weitere Rodung erleichtern würde, berichtet der 21-Jährige.

Es gebe im Internet hierzu eine Petition namens „Boykottiert Bolsonaro“. Diese hätten bisher immerhin schon mehr als 300.000 Personen unterschrieben.