Hochhackige Lederstiefel, hautenge Latexanzüge, Gasmasken und Peitschen – am Samstag, 25. Juni ist es wieder so weit: Schaulustige und Szenekenner können an den Piers in Friedrichshafen und Konstanz die Fetisch-Party bestaunen. Denn das Torture Ship, organisiert von der Augsburger Agentur Zip-Zone, sticht wieder in See.
Veranstalter erwartet bis zu 500 Besucher an Bord
Veranstalter Thomas Siegmund rechnet in diesem Jahr wieder mit viel Andrang: „Wir versuchen, an die Zeit vor Corona anzuknüpfen.“ Es gebe keine Corona-Einschränkungen mehr – anders als im vergangenen Jahr, als die Party auf September verlegt werden musste.
Die Menschen seien neugierig und „verrückt danach, dass wieder was los ist“. Auch er selbst spüre eine große Vorfreude. Siegmund rechnet mit etwa 400 bis 500 BDSM-Fans auf dem Motorschiff (MS) München. BDSM steht für Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism, übersetzt: Bondage und Disziplinierung, Dominanz und Unterwerfung, Sadismus und Masochismus.

Im normalen Betrieb hätten dort 800 Menschen Platz – bei Veranstaltungen etwa 600. „So sollten auch Menschen, die noch Bedenken wegen Corona haben, gut Abstand halten können“, sagt Siegmund. Auch eine Show am Pier in Konstanz werde es wieder geben – in diesem Jahr mit Feuerschluckern und einer Künstlerin, die normalerweise im Zirkus auftritt. Als „ästhetisch, optisch schön anzuschauen und nicht anzüglich“ beschreibt der Siegmund die Show.

Mit Problemen oder Beschwerden rechnet er nicht – die habe es in den vergangenen Jahren auch nie gegeben. „Die Leute in Friedrichshafen sind ein tolles Publikum, sehr tolerant, applaudieren bei schönen Outfits“, erzählt er. Es gebe zwar immer vereinzelte Spielverderber, die sich über die Freizügigkeit beschweren. So wurde vor einigen Jahren das von einem anderen Veranstalter organisierte Swingerschiff verboten. Aber, sagt Siegmund: „Bei uns steht wie immer im Vordergrund, sich in Fetisch-Klamotten zeigen zu können, ohne dass es komische Blicke gibt. Es gibt keine Sex-Shows.“ Das Torture Ship sei vergleichbar mit dem Christopher-Street-Day: „Kunterbunte, wilde Outfits“, beschreibt er.
Tiermasken im Trend
Was die Kostüme angeht, gibt es einen aktuellen Trend in der Szene. Pet-Play, also Verkleidungen als Tiere, seien gerade modern. „Viele kommen als Hund, Katze oder Pferd – mit Masken, Schwänzchen oder Leine“, beschreibt Siegmund. Das sehe für Außenstehende zwar lustig aus, für viele Gäste sei es aber eine ernste Sache, sich selbst als Tier zu fühlen. Daneben sei auch mit dem BDSM-Klassiker, dem schwarzen Latexbody, wieder zu rechnen.

Tickets für das SM-Schiff kosten in diesem Jahr 69 Euro. Gefeiert wird auf zwei Ebenen: Auf dem Hauptdeck, dem „Red Room“, unter anderem Rock und Pop, auf dem Oberdeck, im „Blue Room“ beispielsweise zu House-Musik. Auf dem Sonnendeck befinden sich die Aussteller, eine Bar, das Freideck und eine Chillout-Zone.