Rüdiger Fein

Das in Verhandlung zwischen der EU und den USA stehende Freihandelsabkommen TTIP sorgt im Moment in allen politischen Lagern für kontroverse Debatten. Das nahm die CDU Unterkirnach mit ihrem Vorsitzenden Michael Klafki zum Anlass, für den Wahlkampf einen Referenten aus der Wirtschaft für dieses Thema zu gewinnen. Der Vortragende Dirk Schallock wohnt in Unterkirnach und ist als Geschäftsführer von EBM Papst in St. Georgen für mehr als 1400 Mitarbeiter verantwortlich. Er machte keinen Hehl daraus, dass er das Abkommen für notwendig und hilfreich hält. Dirk Schallock sagte, er habe sich interessehalber mit dem Thema befasst und wolle die Risiken und die Chancen, die TTIP biete, gegenüberstellen. Natürlich würden sich, insbesondere für große und auch mittelständische Unternehmen, durch den Wegfall von Handelsbeschränkungen und der Anpassung von Normen große Chancen ergeben, so Dirk Schallock. Auch begrüße er, dass nach erfolgreichem Abschluss für Dienstleister aus Europa große Teile des amerikanischen Marktes offen stünden und selbst die Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen in den USA dann möglich sei.

Gleichzeitig sehe er natürlich auch die Risiken und vor allen Dingen die Ängste der Menschen vor der Aufweichung der in Deutschland üblichen strengen Standards, beispielsweise im Lebensmittelbereich. „Ich kann Ihnen nicht sagen, was am Ende des Tages zwischen den Verhandlungsführern diesseits und jenseits des großen Teichs vereinbart wird“, so Schallock.

Diese Standards waren es dann auch, die in der anschließenden Diskussion kontrovers diskutiert wurden. Zum einen bemängelte eine große Anzahl der Zuhörer die mangelnde Transparenz und die Geheimverhandlungen, zum anderen würde durch die ursprünglich vorgesehenen Schiedsgerichte, die auch noch hinter verschlossenen Türen tagen sollen, das europäische Recht ausgehebelt, so ein vielfältiger Einwand gegen das Abkommen. Auf jeden Fall nahmen die etwa 20 Gäste des Abends neue Erkenntnisse mit nach Hause.