Für die Schüler der Lucian-Reich-Schule steht ab dem Schuljahr 2018/2019 eine neues Angebot auf dem Speiseplan. Zukünftig wird dort die Apetito AG aus Rheine in Niedersachsen für die Essensanlieferung zuständig sein. Zumindest für die kommenden zwei Jahre, so lange läuft der Vertrag. Im europaweiten Auswahlverfahren wurde dem Unternehmen die höchste Punktzahl zugesprochen.

"Das Essen wird natürlich nicht jeden Tag von Rheine hierher gefahren. Das Unternehmen hat Umschlagslager in der Region, etwa in Schwenningen", erklärte Hauptamtsleiter Horst Vetter. Von dort aus werde das Essen schließlich jeden Tag nach Hüfingen geliefert. Wie Vetter erklärte, habe man bei der Ausschreibung darauf geachtet, bestimmte Auflagen mit einzubauen: "Es gibt einen Saisonkalender, was die Nahrungsmittel betrifft. Daran hat sich der neue Anbieter zu halten." Apetito habe zudem Interesse, für Schüler, Eltern und Stadträte eine Informationsveranstaltung anzubieten, um das Unternehmen vorzustellen und zu zeigen, wie die Vertriebswege laufen.

"Die europaweite Ausschreibung wurde bewältigt und wir sehen das Ergebnis mit Freude. Der Lieferant ist bekannt und die Schülerversorgung wird so gut gewährleistet", sagte Markus Leichenauer, CDU-Stadtrat. Es sei zudem gut, dass das bewährte Chip-System beibehalten werde und die Ausgabe weiterhin vom Team des Kinder- und Familienzentrums (Kifaz) geregelt werde. "Der Hygienezustand der Küche in der Lucian-Reich-Schule wurde seitens Hüfinger Gastonomen mit höchstem Lob bedacht. Sie ist sauber und tip-top geführt", so Leichenauer.

Auch Kerstin Skodell von der SPD-Fraktion zeigte sich erfreut, dass die Ausschreibung entsprechend gelaufen sei: "Es ist gut, dass der Vertrag mit dem Unternehmen jetzt auf zwei Jahre läuft. In Zukunft könnte man sich auch nach regionalen Ideen zur Versorgung umschauen."

Grundsätzlich sei es an der Schule auch so, dass das pädagogische Konzept dort vorsehe, dass Schüler und Lehrer gemeinsam am Tisch sitzen und essen. "Das Konzept bleibt unverändert und ist sinnvoll. In einer Gemeinschaftsschule mit Ganztagescampus ist das gelungen", so Bürgermeister Michael Kollmeier.

"Das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt bei Apetito", sagte FDP-Stadtrat Adolf Baumann. Bei dem Zweijahresvertrag habe man auch die Möglichkeit, in Zukunft erneut zu wechseln. "Wir hoffen allerdings, dass alle mit der Abwicklung zufrieden sind und dass das Essen schmeckt", so Baumann.

Preis für Essen steigt

Mit dem neuen Anbieter geht nun auch eine Preiserhöhung einher. Grundschüler zahlen 3,80 Euro pro Essen, Schüler aus der Sekundarstufe und Lehrer bezahlen 4 Euro. Zuvor hatten Grundschüler 3,40 Euro aufzubringen, Lehrer und ältere Schüler zahlten 3,60 Euro. "Qualität hat nun mal ihren Preis. Niemand hat damit gerechnet, dass es billiger wird", sagte Baumann. Seine Fraktion glaube, dass der Preis akzeptiert werde, wenn die Qualität des Essens auch stimme.

Ebenso sah das auch die CDU-Frakion: "Ein neuer Anbieter bringt neue Kosten. Die Zahlen sind jedoch nachvollziehbar und aufschlussreich", sagte Markus Leichenauer. Es gebe in der Stadt zudem gezielte finanzielle Unterstützung, die "nicht nach dem Gießkannen-Prinzip erfolgt."

Kerstin Skodell betonte, dass kein Kind aufgrund finanzieller Aspekte ausgegrenzt werden dürfe: "Es ist wichtig, dass wir vielleicht mal einen Überblick über die beanspruchten Förderleistungen bekommen, damit wir sehen, wie viele Kinder gefördert werden und wie viele Eltern Probleme haben, das Geld aufzubringen." Um hier zu unterstützen lasse sich eventuell auch ein entsprechender Fonds einrichten.

Schulessen und städtische Förderung

  • Familienpass: Das Mittagessen der Ganztagesschule wird für Inhaber des Familien- und Seniorenpasses mit 50 Prozent durch die Stadt gefördert. Familien, die Leistungen vom jobcenter oder Wohngeld bekommen, erhalten auf Antrag für das Mittagessen der Kinder Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket. Wer die bekommt, hat beim Essen einen Eigenanteil von einem Euro zu bezahlen.
  • Kostenschätzung: Für Essenslieferungen und -ausgabe entfallen pro Jahr Kosten in Höhe von 277 630 Euro an die Stadt Hüfingen.
  • Probeesser: Beim Auswahlverfahren für den neuen Anbieter wurde ein Probeessen in der Mensa der Lucian-Reich-Schule organisiert. Als Probeesser waren mit dabei: Schulleitung, Schülervertreter, Elternvertreter, Schulträger und ein Vertreter der Essensausgabe.
  • Drei Menüs: Den Schülern stehen täglich drei Menüs zur Auswahl: Mit Fleisch/Fisch/Ei/Wurst, ein vegetarisches sowie ein Nudelgericht.
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