Doris Eichkorn stockach.redaktion@suedkurier.de

Fast voll besetzt waren die Stühle im Mahlspürer Feuerwehrgerätehaus zur Jahreshauptversammlung für die Jahre 2020 und 2021. Nicht nur aktive Feuerwehrmänner und -frauen, auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr, Altersabteilung und Gäste waren gekommen. Kommandant Wolfgang Schmid blickte ebenso wie sein Stellvertreter Herbert Renner auf die vergangenen zwei Jahre zurück.

Im Bereich der Einsätze gab es sieben Ereignisse, bei welchen die Wehr zur Hilfe eilte. Allerdings, so stellten alle Redner des Abends fest, hatte die Corona-Pandemie alle Einsätze und auch Proben fest im Griff.

Vatertagstradition soll aufleben

Die Mahlspürer Wehr gilt seit jeher als sehr aktiv und ist bekannt für die Pflege der Kameradschaft mit eigenen Festen, ist aber auch gemeinsam mit dem Mahlspürer Musikverein eine große Stütze der Dorfgemeinschaft. Nachdem man nun über zwei Jahre keine Feste mehr feiern konnte und der Blick einzig und allein auf den Corona-Verordnungen und der Erhaltung der Einsatzfähigkeit lag, soll nun am 26. Mai, dem Vatertag, wieder mit dem Kochen von Bohnen die Mahlspürer Vatertags-Festtradition von „Knöpfle und Bohnen“ neu aufgelegt werden. Hierzu soll auch der Weizenbierstand wieder zum Verweilen einladen, kündigte Wolfgang Schmid an.

Der Bericht des Jugendleiters Markus Wenger zeigte auf, dass es auch im Bereich der Jugendfeuerwehr in der Pandemie zu starken Einschränkungen gekommen war: keine Proben, keine Aktivitäten wie das Zeltlager und letztlich auch keine Weihnachtsfeier – nichts davon sei möglich gewesen. „In 2022 wird sich wieder einiges ändern und wir schauen positiv in das neue Jahr“, sagte Markus Wenger.

Hoffnung auf Kreisfeuerwehr-Jugendzeltlager

Dieser freute sich sichtlich, nicht nur zwei Mitglieder aus den Reihen der Jugend gut vorbereitet in den Dienst der Aktiven abgeben zu können, sondern auch „durch die Rückkehr von Johannes Wieland in die Heimat“ weitere Unterstützung bei der Organisation im Bereich der Jugendwehr zu erhalten. Er gehe fest davon aus, dass das Kreisfeuerwehr-Jugendzeltlager und der Sternmarsch in diesem Jahr wieder stattfinden können.

Mahlspürens Feuerwehrkommandant Wolfgang Schmid (v.l.) wird nicht nur für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt, Daniel Traber als Vertreter ...
Mahlspürens Feuerwehrkommandant Wolfgang Schmid (v.l.) wird nicht nur für 25 Jahre aktiven Dienst geehrt, Daniel Traber als Vertreter des Gesamtkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr/Abteilung Stadt und Herbert Renner führten auch seine Beförderung zum Hauptlöschmeister durch.

Bei den Aktiven freute sich der stellvertretende Gesamtkommandant der Stockacher Feuerwehr, Daniel Traber, ebenfalls über eine langsam einkehrende Normalität in Sachen Corona. „Ich freue mich sehr, dass diese Versammlung nun endlich wieder in Präsenz stattfinden kann“, sagte Traber.

„Zu wenig Lehrgänge für Führungskräfte“

Er hoffe darauf, ebenso wie Raithaslachs Kommandant Markus Kaupert, dort anknüpfen zu können, wo man vor Beginn der Pandemie aufgehört habe. Was die Sach-Ausstattung der Abteilung angehe, so Traber, sei Mahlspüren durchaus sehr gut im Rennen und so sei die noch ausstehende Lieferung eines für die Abteilung bestellten Löschfahrzeugs durchaus gut bis zu dessen Lieferung zu überbrücken.

Dies bestätigte auch Mahlspürens Abteilungskommandant Wolfgang Schmid. Traber wies in anderen Bereichen auf Defizite hin und sprach einen Brandbrief vieler im feuerwehrtechnischen Dienst stehender Verantwortlicher an das Landesinnenministerium an. „Wir haben zu wenig Lehrgänge für zukünftige Führungskräfte an der Landesfeuerwehrschule“, so Traber. Auch Jugendleiter Markus Wenger war seiner Meinung. Er selbst, würde sofort noch einmal 14 Tage in Vollzeit in seine Weiterbildung investieren, wenn er hierfür einen Platz bekommen würde, meinte Wenger.

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Der ehemalige Abteilungskommandant Egbert Wenger lobte ausdrücklich Ausstattung, Ausbildungsstand und Führung der Mahlspürer Feuerwehr: „Ich ziehe vor Euch meinen Hut“, sagte er zu seinem Nachfolger und den Ausschussmitgliedern der Abteilung. Gbert Wenger lobte den Umgang mit der Pandemiesituation und die Organisation von Übungs- und Einsatzsituationen. „Wir haben, sobald es ging, wieder geübt“, sagte auch Kommandant Schmid.

Aus den Reihen der Aktiven gab es noch Fragen bezüglich der aktuellen Situation der seit Jahren diskutierten digitale Alarmierung im Kreis und zur Zusatzalarmierung via Apps. In der Stadt-Abteilung gibt es mit einer solchen App derzeit einen Testlauf.