Die Strecke im Blick und mit Schwung auf das Brett: Im Singener Skatepark proben Teilnehmer ihre Choreografie ein letztes Mal, bevor der diesjährige Skate-Cup in die fünfte Runde geht. Wiederholt bieten dabei die drei Städte Singen, Radolfzell und Konstanz allen passionierten Skatern eine Bühne und Zuschauern eine Location bei Rap-Beats und Würstchen.
„Das sieht schon mal gut aus. Aber bitte Abstand halten!“, spricht Daniel Stadelhofer durch das Megafon in Richtung Skaterbahn. Als Moderator motiviert er die Teilnehmer, zugleich erinnert er an geltende Corona-Regeln. Um zwei Monate musste der Wettbewerb zuvor schon verschoben werden, sagt Mitveranstalter Markus Schwenk von der Mobilen Jugendarbeit Singen. Erst mit vollendetem Hygienekonzept rückte der Auftakt in Singen in fühlbare Nähe.

Die Sonne scheint an diesem September-Wochenende, ein leichter Wind weht – kurz: „Perfektes Wetter für den Cup“, finden Zuschauer. Mit seinen „Jungs vom Bodensee“ sitzt Milan Satka nahe den Rampen. Von Nordrhein-Westfalen ist er zurück in die Heimat gekommen, um Teilnehmende zu unterstützen – wie etwa Elias Dietrich. Seit Anbeginn des Skate-Cups ist er dabei, in dieser Saison leider mit geprellter Ferse.
Mitmachen möchte der 20-Jährige trotzdem. Das Lebensgefühl, an diesem Tag auf dem Brett zustehen, wolle er sich nicht entgehen lassen. „Hier feuert sich jeder gegenseitig an. Es ist eher ein Miteinander, statt ein Gegeneinander“, sagt der junge Skater. Das Wichtigste sei Spaß bei der Sache, bestätigt die Jury.

Mit weitem Blick auf die Skate-Anlage sitzen die vier Preisrichter am Kopf einer Rampe. Sie alle sind Szenenkenner. „Um zu punkten kommt es einerseits auf die technische Schwierigkeit der Tricks und die Anzahl von Stürzen an“, sagt Jörg Straub. Seine Jury-Kollegen ergänzen, die Bewegungen sollten flüssig und kreativ sein. „Jeder interpretiert Skaten für sich, und entwickelt einen eigenen Style“, so Moderator Daniel Stadelhofer. Es gebe dabei kein richtig oder falsch.
Am Ende des Cups überzeugen Björn Berchtenbreiter, Leo Döberlein und Marlene Mangold mit ihren Choreografien. Den Tages-Gewinnern winken neben einer Portion Lebenserfahrung Geld oder Sachpreise an jedem Stopp – Singen, Radolfzell und Konstanz. Die Serie sei eine Motivation und Begegnungsmöglichkeit für alle Skater.
Auch Schürfwunden zahlen sich aus
In einem schwarzen Kleinbus nahe der Skate-Anlage nimmt Tim Schaefer Anmeldungen für den neuen Verein Knallbrett entgegen. In Kooperation arbeitet der Verein mit den Cup-Organisatoren zusammen. „Wir bieten Kurse an, um Kids motiviert auf dem Brett zu halten“, sagt der Vereinsvorstand. Dazu gehörten auch mal ein Sturz oder mehrere, bemerkt Mitveranstalter Rolf Weishaupt. Am Ende zahlten sich die etlichen Schürfwunden aus: beim jährlichen Skate-Cup.