Geschwister chronisch kranker oder behinderter Kinder haben es nicht leicht. Schnell könnten sie im Abseits stehen, weil sich das Familienleben um den benachteiligten Bruder oder die Schwester dreht. Diesen Kindern will die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Singen ab Herbst ein Angebot machen. Jede Woche soll es in den Räumen der Kindertagesstätte Hoppetosse ein Treffen geben.
Mehrere Kooperationspartner
Für Regina Brütsch, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Soziales bei der Awo, ist es ein in der Region einmaliges Angebot. Gemeinsam mit den beiden Initiatorinnen der Geschwistergruppe – Christa Rummel, Leiterin der Kindertagesstätte, und Gabriele Weschenfelder – hat sie eine Konzeption und pädagogische Ziele der Betreuung in den Räumlichkeiten ausgearbeitet. Dass Geschwister chronisch krankter und behinderter Kinder oft weniger Aufmerksamkeit von Eltern und Familie erhalten, erleben die Beteiligten laut einer Pressemitteilung der Awo häufig. Um so wichtiger sei es, etwas für diese Kinder zu tun, deren Bedürfnisse häufig nicht wahrgenommen würden, heißt es weiter.
Für Vorschul- und Grundschulkinder
Nach der Konzeption und dem Aufbau von Kooperationen mit der Lebenshilfe in Singen und den Ambulanten Diensten der Zieglerschen in Engen soll die erste Geschwistergruppe im Herbst starten. Geplant ist eine Gruppe für sechs bis acht Vorschulkinder sowie eine Gruppe von sechs bis acht Grundschulkindern, die sich im Bewegungsraum der Kindertagesstätte Hoppetosse wöchentlich treffen sollen. Ergänzt werde dieses pädagogische Angebot durch monatliche Elterntreffen.
Arbeit soll in Familien wirken
„Wir hoffen, dass wir dadurch die Selbsthilfekräfte der Familien stärken und diese sich in ihrer schwierigen Situation gegenseitig stützen,“ erklärt Pädagogin Christa Rummel mit Kooperationspartnerin Ina Klietz von den Zieglerschen nach intensivem Gedankenaustausch.