Gemeinderat Gabriel Henkes betonte: „Unsere Idee ist, dass wir unsere Kräfte bündeln möchten, vor allem auch in Richtung Kreistag. Unser oberstes Ziel ist die ökologische Frage auf der Insel Reichenau.“ Vor der Abstimmung kündigten Sophie Haselberger und Lorena Ratzek, beide gegenwärtig Gemeinderätinnen für die Freie Liste Natur, an, dass sie aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stünden.

Die Listenverbindung der beiden Gruppen hatte ein komplizierteres Wahlverfahren zur Folge, da die Statuten von Bündnis 90/Die Grünen berücksichtigt werden mussten. Ein wesentlicher Punkt der Tagesordnung, die Sitzungsleiter Gabriel Henkes vorstellte, war der Beschluss eines gemeinsamen Listennamens. Man einigte sich einstimmig auf Freie Liste Natur und Bündnis 90/Die Grünen Reichenau.

In der Wahl zur Nominierung erfolgten alle Entscheidungen ebenfalls einstimmig. Angeführt wird die Nominierungsliste von Gemeinderat Gabriel Henkes (62). Der Sozialarbeiter ist hauptamtlich als Personalrat im Zentrum für Psychiatrie (Reichenau) tätig. Er möchte weiterhin die Ziele der Freien Liste Natur Reichenau im Gemeinderat voranbringen.

Besonders wichtig ist ihm das Thema Mobilität. Der Individualverkehr soll abnehmen. Dazu zählen für ihn auch die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, die Parkplatzsituation und das Thema Car-Sharing sowie die Tempo-Drosselung auf der Reichenau. Ebenfalls stehen die Kinderbetreuung und das Baugebiet Lindenbühl-West auf seiner Agenda.

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Auf Platz zwei der Listenverbindung steht Matthias Middendorf (61). Der promovierte Mathematiker möchte sich besonders um die Stadtplanung und das Bauen kümmern. Für Gewerbe und Wohnen soll Platz sein und dennoch die Landschaft erhalten werden. Er sieht Sanierungsbedarf an den Schulen und Verbesserungsbedarf bei der Kinderbetreuung. Auch die Verkehrswende liegt ihm am Herzen. Middendorf ist Mitglied des Vorstandes der Ortsgruppe Bündnis 90/Die Grünen Reichenau.

Platz drei hat Thomas Erbert (63) inne. Der ehemalige IT-ler hat drei Hauptanliegen: das Thema alternative Energien und Ressourcen-Ausschöpfung, das Thema Wohnen mit dem Stichwort Preisstabilität und das Thema Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung des Angestelltenmangels in den Reichenauer Gewerbegebieten. Auf den Listenplätzen vier bis neun folgen Otmar Traber, Susanne Schwarz, Winfried Mohr, Ulrich Schwarz, Erwin Betker und Ingrid Waldau. Mohr, Betker und Waldau waren nicht anwesend.

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Ottmar Traber (70) auf Listenplatz vier, ehemals in der Erwachsenenbildung und als Kabarettist tätig, legt sein Augenmerk auf die Biodiversität. Für ihn sind Ökologie und Klima die zentralsten Themen der Zeit. Ihm folgt auf Platz fünf die erste Frau auf der Nominierungsliste, Susanne Schwarz (59). Die Wirtschaftsinformatikerin im Vorruhestand ist Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und möchte sich besonders für den Ortsteil Lindenbühl und dessen Einbindung in den Reichenauer Kontext einsetzen. Wichtig ist ihr die Reichenau als lebenswerter Platz für alle Generationen, verbunden mit der notwendigen Infrastruktur.

Diese Lebensqualität und die Förderung des Ortsteils Lindenbühl sieht auch Ulrich Schwarz (60) als unterstützenswerte Ziele. Ulrich Schwarz ist Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und im Gründungsvorstand der Reichenauer Ortsgruppe. Der Betriebswirt ist ebenfalls für die grüne Kreistagsliste in Konstanz-Allensbach nominiert. An oberster Stelle stehen bei ihm der Natur- und Artenerhalt auf der Reichenau.

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Die Aufstellungsliste zeigt ein älteres, akademisch geprägtes Profil und wird deutlich männlich dominiert. Letzteres ist der Tatsache geschuldet, dass sich nur zwei Frauen zur Kandidatur gestellt haben. Gabriel Henkes sieht dies als Symptom der angespannten Lage in der Kinderbetreuung auf der Reichenau. Laut Henkes erschwere das die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und politischem Engagement für Frauen erheblich.