Schon seit den frühen Morgenstunden tuckerten die Traktoren auf die Homburg. Alte und neue Modelle klangvoller Marken, oft liebevoll mit Fahnen oder Blumen geschmückt, begeisterten Jung und Alt gleichermaßen. Als um die Mittagszeit 350 Traktoren und Landmaschinen in Reih und Glied standen, hunderte Besucher über das Festgelände schlenderten, Kinder auf den Strohhüpfburgen tobten und die Musik des örtlichen Musikvereins sich mit Traktorenlärm mischte, wurde Initiator Jürgen Aichelmann bewusst, dass die Veranstaltung ein großartiger Erfolg werden und seine kühnsten Erwartungen übertreffen würde. „Die Idee zur Veranstaltung entstand spontan im November 2015 im Rahmen der Planungen für die Bürgerprojekte zum Stadtjubiläum“, erzählte Jürgen Aichelmann, der seit vielen Jahren Mitglied der Traktorfreunde Homburg-Stahringen-Haldenstetten ist. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Traktorfreunde plante Jürgen Aichelmann seit einem Jahr alle Details der Veranstaltung und wurde am Festtag von über 100 Helfern unterstützt.
„Die Landwirtschaft gehört zu Radolfzell und die heutige Veranstaltung ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum“, erklärte Oberbürgermeister Martin Staab in seinen Begrüßungsworten. Martin Staab, der die Ausstellung gemeinsam mit Angélique Tracik, Kultur-Fachbereichsleiterin der Stadt Radolfzell, besuchte, zeigte sich begeistert vom Umfang der Ausstellung und den vielfältigen Vorführungen. Neben vielen Traktorfreunden aus den Nachbargemeinden reiste auch die Gruppe „Hela Freunde Aulendorf“ auf historischen Traktoren an und hatte mit ihrer fünfstündigen Anfahrt die längste Reise.
„Wir waren schon auf vielen Traktortreffen, aber hier in Stahringen sind wir vom familiären Flair begeistert“, berichtete Peter Schoch und ergänzte: „Besonders die Kombination von Alt und Neu und die Abwechslung durch die Vorführungen sind für uns als Traktorenliebhaber interessant.“
Auf den Wiesen und Äckern der Homburger Landwirte Werner Zimmermann und Gregor Britsch konnten Besucher hautnah erleben, wie sich die Bodenbearbeitung im Laufe des vergangenen Jahrhunderts entwickelt hat. Gregor Britsch betreibt gemeinsam mit seiner Familie einen der Landwirtschaftsbetriebe auf der Homburg und war gemeinsam mit Dietmar Senger federführend in der Beschaffung der Ausstellungsstücke. Neben hochmodernen, bis zu 500 PS starken und bis zu 3,6 Meter hohen Modellen wie Fendt, John Deere, Deutz oder Lindner reihten sich die Oldtimer verschiedenster Jahrgänge und Größen, wobei der älteste ausgestellte Traktor aus dem Jahre 1934 stammte.
Fans der Nostalgie kamen auch bei den vom Ur-Stahringer Erhard Weber präsentierten Holzpflügen auf ihre Kosten, die bis auf das Jahr 1890 zurückgingen. Hier verweilten auch Josef und Josefine Haltmeyer, die nicht nur seit 56 Jahren verheiratet sind, sondern vor genauso vielen Jahren den Stahringer Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern übernommen hatten. „Wir sind begeistert, was die Stahringer hier auf die Beine gestellt haben und hätten nicht erwartet, so viele Traktoren und Besucher zu sehen“, erzählte Josefine Haltmeyer. Sie freute sich gemeinsam mit ihrem Mann, viele Traktoren und Maschinen wiederzuentdecken, die sie selbst vor vielen Jahren noch bei ihrer Arbeit benutzt hatten.
Gekrönt wurde der Tag für viele Besucher durch einen „Höhenritt“ auf der 33 Meter hohen Hebebühne, welche ihnen einen wunderbaren Blick über die Ausstellung und den Hegau und Bodensee bot.
Das Fazit
Die Ausstellung „Landmaschinen früher und heute“ wurde von den Traktorfreunden Homburg-Stahringen-Haldenstetten im Rahmen der Bürgerprojekte zum 750. Stadtjubiläum ins Leben gerufen. Bei der Open-Air-Veranstaltung auf der Homburg konnten Besucher die Entwicklung der Landmaschinen nicht nur in der Ausstellung erkunden, sondern auch direkt beim Einsatz auf den Feldern der Homburger Landwirte. Mit weit über 1000 Besuchern und 320 Traktoren von auswärts übertraf die Veranstaltung selbst die kühnsten Erwartungen der Veranstalter.