Peter Magulski macht sich keine Illusionen. "Ich kann verstehen, dass man sich über den Erhalt des Flugplatzes in seiner jetzigen Form wundert." Magulski ist selbst Flieger und gehört zur Initiative für den Erhalt der Landefläche im Industriegebiet. Rückhalt erhält er von den Gemeinderatsfraktionen des Jungen Forum Konstanz (JFK) und der FDP. Sie streben in einem gemeinsamen Antrag eine sofortige Bestandsgarantie von 15 Jahren für den Flugplatz an. Über den Vorschlag soll am Dienstag, 16. Januar, im Technischen und Umweltausschuss abgestimmt werden.

Und was will die Verwaltung?

Die Stadtverwaltung will dagegen die Prüfung eines Kompromissvorschlags des Regierungspräsidiums Stuttgart abwarten. Der im Sommer 2017 vorgebrachte Vorschlag sieht vor, die Interessen der Stadt – mehr Platz für Gewerbe -, und der Flugplatzbefürworter – Weiterentwicklung des Landesplatzes – unter einen Hut zu bringen. Mit den Ergebnissen der Prüfung durch die Deutsche Flugsicherheit rechnet die Verwaltung im ersten Quartal 2018. Sie rät deshalb davon ab, "vorgezogene Beschlüsse zu fassen, ohne den Ausgang der Untersuchungen und deren Folgen zu kennen".

Warum dann nicht einfach warten bis Ende März?

Auch die Initiative für den Erhalt des Flugplatzes könnte mit dem Kompromiss leben – sofern er nicht zu spät kommt. "Es zeigt sich, dass sich Flugplatz- und Gewerbeentwicklung nicht ausschließen müssen", sagt Peter Magulski. "Nur kann ein Vierteljahr sehr lange sein." Sowohl für die Flughafengesellschaft als auch umliegende Unternehmen sorgen "jeder Tag Zeitversatz für einen wirtschaftlichen Schaden". Als Beispiel führt Magulski an, dass Betriebe aus Planungsunsicherheit derzeit keine Reparaturen oder Instandhaltungen durchführten. "Mit einer Bestandsgarantie könnte man nichts kaputt machen", fasst er zusammen. So sehen es auch FDP und JFK. Selbst wenn sich die Gemeinderäte später gegen jeden Kompromissvorschlag aussprechen sollten, würde eine sofortige Entscheidung über 15 weitere Jahre Flugbetrieb mit keinen Nachteilen für die Stadt verbunden sein, so ihr Antrag.