Jürgen Waschkowitz

So kann Eiszeit zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurden die Petersfelstage im Eiszeitpark von Engen zu einem besonderen Ereignis.

Ins idyllische Brudertal, zwischen Engen und Bittelbrunn, war die lebendige Eiszeit zurückgekehrt. Wo vor rund 15 000 Jahren noch Rentierjäger jagten, um ihre Existenz zu sichern, demonstrierten experimentelle Archäologen eindrucksvoll, wie Steinzeitgeräte hergestellt, Schmuck angefertigt, Nadeln geschnitzt oder Speisen ganz einfach zubereitet wurden. Sehr beeindruckt zeigten sich die zahlreichen Besucher, hautnah zu erfahren, wie einfach die Menschen damals leben und in ihrem Alltag kämpfen mussten.

Für einen Stadtrat war es einst ein Abenteuerspielplatz

„Die vielen Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene sind eine ganz großartige Sache“, freut sich Martin Schoch, Stadtrat aus Bittelbrunn. „Es ist wunderbar, unseren Eiszeitpark bei den Petersfelstage so belebt zu sehen. Das war unser Abenteuerspielplatz, als ich noch ein kleiner Bub war. Schon damals haben wir mit Pfeil und Bogen und Stöcken als Speere, unbewusst die Eiszeit nachgespielt. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass es so viele Mitmach-Angebote für Kinder gibt, die zusammen mit ihren Eltern basteln und erleben, wie schön es sein kann, kleine Dinge das Alltags selbst herzustellen." Er sei sicher, dass es "für die Besucher auch ein besonderes Erlebnis ist, zu erfahren, mit welcher Kreativität und welchem Einfallsreichtum unsere Vorfahren ihren täglichen Alltag bestanden“, erklärt er. Erfahrungen sammeln und Mitmachen war die Devise: ein riesiger Spaß für die ganze Familie.

Die dunkle Petersfelshöhle wurde zu einem Klassenzimmer für hautnahe Archäologie. An anderer Stelle durfte ein Junge versuchen, durch Reiben Zunder glimmen zu lassen, und vor den Augen staunender Zuschauer wurden Fleischstücke auf heißen Steinen gegart und zum Verzehr angeboten sowie am offenen Feuer gegrillt.

Musik, gespielt auf prähistorischen Flöten

Wer wollte, konnte sich auch bei der Bearbeitung von Fellen, dem mühseligen Abschaben von Haaren und Fettresten beweisen. Immer umlagert war auch der Stand von Gabriele Dalferth. Sie spielt auf prähistorischen Flöten, die aus Knochen hergestellt sind: „Ich komme gerne nach Engen zu den Petersfelstagen. Hier herrscht eine angenehme und freundliche Atmosphäre in einem wunderschönen Ambiente. Die Besucher zeigen großes Interesse für mein Angebot, lauschen begeistert meinen musikalischen Vorführungen.“

Zum Programm der alle zwei Jahr stattfindenden Petersfelstage gehören auch die Europameisterschaften für prähistorische Waffen. Mit dabei war auch Lokalmatador Balthasar Partlitsch, Künstler aus Zimmerholt. „Na ja, es hat Spaß gemacht“, wiegte er lächeln den Kopf, „Europameister werde ich sicherlich nicht, aber dabei sein ist alles.“